DEKRET
PRESBYTERORUM ORDINIS
ÜBER DIENST UND LEBEN DER PRIESTER
VORREDE
1. Schon mehrfach hat diese Heilige
Synode alle auf die große Würde des Priesterstandes in der Kirche hingewiesen
(1). Da diesem Stand jedoch bei der Erneuerung der Kirche Christi höchst
bedeutsame und unstreitig immer schwierigere Aufgaben zukommen, schien es sehr
angeraten, ausführlicher und gründlicher über die Priester zu sprechen. Was im
folgenden gesagt wird, gilt für alle Priester, vor allem für die, die im
Seelsorgsdienst stehen; bei Ordenspriestern ist Zutreffendes entsprechend
anzuwenden.
Durch die Weihe und die vom Bischof
empfangene Sendung werden die Priester zum Dienst für Christus, den Lehrer,
Priester und König, bestellt. Sie nehmen teil an dessen Amt, durch das die
Kirche hier auf Erden ununterbrochen zum Volk Gottes, zum Leib Christi und zum
Tempel des Heiligen Geistes auferbaut wird. Um ihr Amt in seelsorglich und
menschlich vielfach so tiefgreifend veränderten Verhältnissen wirksamer zu
unterstützen und ihrem Leben besser Sorge zu tragen, erklärt und bestimmt darum
diese Heilige Synode das Folgende.
I. KAPITEL
DAS PRIESTERTUM UND DIE SENDUNG DER
KIRCHE
2. Jesus der Herr, "den der Vater
geheiligt und in die Welt gesandt hat" (Joh 10,36), gibt seinem ganzen
mystischen Leib Anteil an der Geistsalbung, mit der er gesalbt worden ist (2).
In ihm werden nämlich alle Gläubigen zu einer heiligen und königlichen
Priesterschaft, bringen geistige Opfer durch Jesus Christus Gott dar und
verkünden die Machttaten dessen, der sie aus der Finsternis in sein wunderbares
Licht berufen hat (3). Es gibt darum kein Glied, das nicht Anteil an der Sendung
des ganzen Leibes hätte; jedes muß vielmehr Jesus in seinem Herzen heilighalten
(4) und durch den Geist der Verkündigung Zeugnis von Jesus ablegen (5).
Damit die Gläubigen zu einem Leib, in
dem "nicht alle Glieder denselben Dienst verrichten" (Röm 12,4),
zusammenwachsen, hat der gleiche Herr einige von ihnen zu amtlichen Dienern
eingesetzt. Sie sollten in der Gemeinde der Gläubigen heilige Weihevollmacht
besitzen zur Darbringung des Opfers und zur Nachlassung der Sünden (6) und das
priesterliche Amt öffentlich vor den Menschen in Christi Namen verwalten. Daher
hat Christus die Apostel gesandt, wie er selbst vom Vater gesandt war (7) und
durch die Apostel den Bischöfen als deren Nachfolgern Anteil an seiner Weihe und
Sendung gegeben (8). Ihr Dienstamt ist in untergeordnetem Rang den Priestern
übertragen worden (9); als Glieder des Priesterstandes sollten sie, in der
rechten Erfüllung der ihnen von Christus anvertrauten Sendung, Mitarbeiter des
Bischofsstandes sein (10).
Da das Amt der Priester dem
Bischofsstand verbunden ist, nimmt es an der Vollmacht teil, mit der Christus
selbst seinen Leib auferbaut, heiligt und leitet. Darum setzt das Priestertum
der Amtspriester zwar die christlichen Grundsakramente voraus, wird aber durch
ein eigenes Sakrament übertragen. Dieses zeichnet die Priester durch die Salbung
des Heiligen Geistes mit einem besonderen Prägemal und macht sie auf diese Weise
dem Priester Christus gleichförmig, so daß sie in der Person des Hauptes
Christus handeln können (11).
Da die Priester für ihren Teil am Amt
der Apostel teilnehmen, wird ihnen von Gott die Gnade verliehen, Diener Jesu
Christi unter den Völkern zu sein, die das heilige Amt des Evangeliums verwalten,
damit die Völker eine wohlgefällige und im Heiligen Geist geheiligte Opfergabe
werden (12). Durch die apostolische Botschaft des Evangeliums nämlich wird das
Volk Gottes zur Einheit berufen, so daß alle, die zu diesem Volk gehören, im
Heiligen Geist geheiligt sind und sich selbst als "lebendiges, heiliges, Gott
wohlgefälliges Opfer" (Röm 12,1) darbringen. Durch den Dienst der
Priester vollendet sich das geistige Opfer der Gläubigen in Einheit mit dem
Opfer des einzigen Mittlers Christus, das sie mit ihren Händen im Namen der
ganzen Kirche bei der Feier der Eucharistie auf unblutige und sakramentale Weise
darbringen, bis der Herr selbst kommt (13).
Darauf zielt das Dienstamt der
Priester, und darin findet es seine Vollendung. Denn ihr Dienst, der in der
Verkündigung des Evangeliums seinen Anfang nimmt, schöpft seine ganze Kraft aus
dem Opfer Christi. So soll durch ihn "die ganze erlöste Gemeinde, die
Versammlung und Gemeinschaft der Heiligen, durch den Hohenpriester als
allumfassendes Opfer Gott dargebracht werden, durch ihn, der auch sich selbst in
seinem Leiden für uns dargebracht hat, damit wir der Leib des so erhabenen
Hauptes wären" (14).
Das Ziel also, auf das Dienst und Leben
der Priester ausgerichtet sind, ist die Verherrlichung Gottes des Vaters in
Christus. Diese Verherrlichung besteht darin, daß die Menschen die in Christus
vollendete Tat Gottes bewußt, frei und dankbar annehmen und in ihrem ganzen
Leben kundtun. Ob die Priester sich darum dem Gebet und der Anbetung hingeben,
ob sie das Wort verkünden, das eucharistische Opfer darbringen und die übrigen
Sakramente verwalten oder den Menschen auf andere Weise dienen, immer fördern
sie die Ehre Gottes und das Wachstum des göttlichen Lebens im Menschen. All dies
entströmt dem Pascha Christi des Herrn und erfährt seine Vollendung bei dessen
glorreicher Ankunft, wenn er selbst das Reich Gott dem Vater übergeben hat (15).
3. Die Priester werden aus der Reihe
der Menschen genommen und für die Anliegen der Menschen bei Gott bestellt, um
Gaben und Opfer für die Sünden darzubringen (16); allen begegnen sie deshalb als
ihren Brüdern. Auch der Herr Jesus, Gottes Sohn, der vom Vater als Mensch zu den
Menschen gesandt wurde, lebte ja mit uns zusammen und wollte in allem seinen
Brüdern gleich werden, die Sünde ausgenommen (17). Ihn haben schon die heiligen
Apostel nachgeahmt; Paulus, der als Lehrer der Heiden "für das Evangelium
erwählt" war (Röm 1,1), bezeugt ausdrücklich, er sei allen alles
geworden, um alle zu retten (18). Die Priester des Neuen Testamentes werden zwar
aufgrund ihrer Berufung und Weihe innerhalb der Gemeinde des Gottesvolkes in
bestimmter Hinsicht abgesondert, aber nicht um von dieser, auch nicht von
irgendeinem Menschen, getrennt zu werden, sondern zur gänzlichen Weihe an das
Werk, zu dem sie Gott erwählt hat (19). Sie könnten nicht Christi Diener sein,
wenn sie nicht Zeugen und Ausspender eines anderen als des irdischen Lebens
wären; sie vermöchten aber auch nicht den Menschen zu dienen, wenn diese und
ihre Lebensverhältnisse ihnen fremd blieben (20). Ihr Dienst verlangt in ganz
besonderer Weise, daß sie sich dieser Welt nicht gleichförmig machen (21); er
erfordert aber zugleich, daß sie in dieser Welt mitten unter den Menschen leben,
daß sie wie gute Hirten ihre Herde kennen und auch die heinzuholen suchen, die
außerhalb stehen, damit sie Christi Stimme hören und eine Herde und ein Hirt sei
(22). Dabei helfen ihnen gerade jene Eigenschaften viel, die zu Recht in der
menschlichen Gesellschaft sehr geschätzt sind: Herzensgüte, Aufrichtigkeit,
Charakterfestigkeit und Ausdauer, unbestechlicher Gerechtigkeitssinn, gute
Umgangsformen und Ähnliches, das der Apostel Paulus empfiehlt: "Was wahr ist,
was ehrwürdig und recht, was lauter, liebenswert und ansprechend, überhaupt was
Tugend ist und Lob verdient, darauf seid bedacht" (Phil 4,8)23.
II. KAPITEL
DER PRIESTERLICHE DIENST
I. Die priesterlichen Ämter
4. Das Volk Gottes wird an erster
Stelle geeint durch das Wort des lebendigen Gottes (1), das man mit Recht vom
Priester verlangt (2). Da niemand ohne Glaube gerettet werden kann (3), ist die
erste Aufgabe der Priester als Mitarbeiter der Bischöfe allen die frohe
Botschaft Gottes zu verkünden (4), um so in der Erfüllung des Herrenauftrags:
"Gehet hin in alle Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen" (Mk
16,15) (5), das Gottesvolk zu begründen und zu mehren. Durch das Heilswort wird
ja der Glaube, durch den sich die Gemeinde der Gläubigen bildet und heranwächst,
im Herzen der Nichtgläubigen geweckt und im Herzen der Gläubigen genährt, wie
der Apostel sagt: "Der Glaube kommt aus der Predigt, die Predigt aber durch
Christi Wort" (Röm 10,17). Die Priester schulden also allen, Anteil zu
geben an der Wahrheit des Evangeliums (6), deren sie sich im Herrn erfreuen.
Niemals sollen sie ihre eigenen Gedanken vortragen, sondern immer Gottes Wort
lehren und alle eindringlich zur Umkehr und zur Heiligung bewegen, ob sie nun
durch eine vorbildliche Lebensführung Ungläubige für Gott gewinnen (7) oder in
der ausdrücklichen Verkündigung den Nichtglaubenden das Geheimnis Christi
erschließen; ob sie Christenlehre erteilen, die Lehre der Kirche darlegen oder
aktuelle Fragen im Licht Christi zu beantworten suchen (8). Die priesterliche
Verkündigung ist aber in den gegenwärtigen Zeitumständen nicht selten
außerordentlich schwer. Um Geist und Herz der Zuhörer zu erreichen, darf man
Gottes Wort nicht nur allgemein und abstrakt darlegen, sondern muß die ewige
Wahrheit des Evangeliums auf die konkreten Lebensverhältnisse anwenden.
Der Dienst am Wort wird demgemäß auf
verschiedene Weise ausgeübt, je nach den Erfordernissen der Zuhörer und den
Gaben der Verkündiger. In nichtchristlichen Ländern und Gemeinschaften werden
die Menschen durch die Botschaft des Evangeliums zunächst einmal zum Glauben und
zu den Sakramenten des Heils geführt (9); in der Gemeinschaft der Christen
hingegen fordert die Verwaltung der Sakramente die Verkündigung des Wortes, vor
allem für diejenigen, die offensichtlich nur wenig von dem, was sie immer wieder
tun, verstehen oder glauben; sind doch die Sakramente Geheimnisse des Glaubens,
der aus der Predigt hervorgeht und durch die Predigt genährt wird (10). Das
betrifft vor allem den Wortgottesdienst innerhalb der Meßfeier, in der die
Verkündigung des Todes und der Auferstehung des Herrn, die Antwort des hörenden
Volkes und das Opfer selbst, durch das Christus den Neuen Bund besiegelt hat in
seinem Blut und an dem die Gläubigen mit ihren Bitten und durch den Empfang des
Sakramentes teilnehmen, unzertrennlich verbunden sind (11).
5. Gott, der allein Heilige und
Heiligende, wollte sich Menschen gleichsam zu Gefährten und Helfern erwählen,
daß sie dem Heiligungswerk demütig dienten. Darum werden die Priester von Gott
durch den Dienst des Bischofs geweiht, um in besonderer Teilhabe am Priestertum
Christi die heiligen Geheimnisse als Diener dessen zu feiern, der sein
priesterliches Amt durch seinen Geist allezeit für uns in der Liturgie ausübt
(12). In der Taufe führen sie die Menschen dem Volk Gottes zu; im Sakrament der
Buße versöhnen sie die Sünder mit Gott und der Kirche; in der Krankensalbung
richten sie die Kranken auf; vor allem in der Meßfeier bringen sie in
sakramentaler Weise das Opfer Christi dar. In jedem Vollzug der Sakramente - so
bezeugt es schon in der Urkirche der heilige Martyrer Ignatius (13) - werden sie
auf verschiedene Weise mit dem Bischof hierarchisch verbunden und machen ihn so
in den einzelnen Gemeinschaften der Gläubigen gewissermaßen gegenwärtig (14).
Mit der Eucharistie stehen die übrigen
Sakramente im Zusammenhang; auf die Eucharistie sind sie hingeordnet; das gilt
auch für die anderen kirchlichen Dienste und für die Apostolatswerke (15). Die
Heiligste Eucharistie enthält ja das Heilsgut der Kirche in seiner ganzen Fülle
(16), Christus selbst, unser Osterlamm und das lebendige Brot. Durch sein
Fleisch, das durch den Heiligen Geist lebt und Leben schafft, spendet er den
Menschen das Leben; so werden sie ermuntert und angeleitet, sich selbst, ihre
Arbeiten und die ganze Schöpfung mit ihm darzubringen. Darum zeigt sich die
Eucharistie als Quelle und Höhepunkt aller Evangelisation: die Katechumenen
werden allmählich zur Teilnahme an der Eucharistie vorbereitet, die schon
Getauften und Gefirmten durch den Empfang der Eucharistie ganz dem Leib Christi
eingegliedert.
Die Zusammenkunft zur Feier der
Eucharistie, der der Priester vorsteht, ist also die Mitte der Gemeinschaft der
Gläubigen. Die Priester leiten darum die Gläubigen an, die göttliche Opfergabe
in der Meßfeier Gott dem Vater darzubringen und mit ihr die Hingabe ihres
eigenen Lebens zu verbinden. Sie unterweisen sie im Geist Christi des Hirten,
ihre Sünden reumütig der Kirche im Sakrament der Buße zu unterwerfen, so daß sie
sich ständig mehr zum Herrn bekehren, eingedenk seines Wortes: "Tut Buße, denn
das Himmelreich ist nahe herbeigekommen" (Mt 4,17). Sie lehren sie
ebenso, an den Feiern der heiligen Liturgie so teilzunehmen, daß sie dabei zu
einem echten Gebet kommen; sie führen sie zu immer vollkommenerem Gebetsgeist,
der sich entsprechend den Gnaden und Erfordernissen eines jeden im ganzen Leben
auswirken muß; sie halten alle an, ihre Standespflichten zu erfüllen, und laden
die Fortgeschrittenen ein, die evangelischen Räte in einer Weise, die jedem
angemessen ist, zu befolgen. So lehren sie die Gläubigen, in Lobgesängen und
geisterfüllten Liedern dem Herrn in ihren Herzen zu singen und Gott dem Vater
immerdar Dank zu sagen für alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus (17).
Die Priester selbst setzen das Lob und
die Danksagung der Eucharistie zu den verschiedenen Tageszeiten fort, wenn sie
das Stundengebet verrichten, in dem sie im Namen der Kirche Gott für das ganze
ihnen anvertraute Volk, ja für die ganze Welt bitten.
Das Gotteshaus, in dem die Heiligste
Eucharistie gefeiert und aufbewahrt wird, in dem die Gläubigen sich versammeln
und die Gegenwart des auf dem Opferaltar für uns dargebrachten Erlösers zur
Hilfe und zum Trost der Gläubigen verehrt wird, soll schön sein, geeignet zu
Gebet und heiliger Handlung (18). Hirten und Gläubige sollen in ihm mit
dankbarem Herzen auf die Gabe dessen antworten, der durch seine Menschheit das
göttliche Leben ständig den Gliedern seines Leibes mitteilt (19). Die Priester
mögen die Wissenschaft und die Praxis der Liturgie in rechter Weise pflegen,
damit durch ihren liturgischen Dienst von den ihnen anvertrauten Gemeinden Gott,
dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, immer vollkommeneres Lob werde.
6. Die Priester üben entsprechend ihrem
Anteil an der Vollmacht das Amt Christi, des Hauptes und Hirten, aus. Sie
versammeln im Namen des Bischofs die Familie Gottes, die als Gemeinschaft von
Brüdern nach Einheit verlangt, und führen sie durch Christus im Geist zu Gott
dem Vater (20). Wie zu den übrigen priesterlichen Ämtern wird auch zu diesem
eine geistliche Vollmacht verliehen, die zur Auferbauung gegeben wird (21) . In
der Auferbauung der Kirche müssen die Priester allen nach dem Beispiel des Herrn
mit echter Menschlichkeit begegnen. Dabei sollen sie sich ihnen gegenüber nicht
nach Menschengefallen (22) verhalten, sondern so, wie es die Lehre und das
christliche Leben erheischt. Sie sollen sie belehren und sogar wie Söhne, die
man liebt, ermahnen (23), nach dem Wort des Apostels: "Tritt auf, sei es gelegen
oder ungelegen, überführe, gebiete, ermahne in aller Langmut und Lehre" (2
Tim 4,2) (24).
Darum obliegt es den Priestern als
Erziehern im Glauben, selbst oder durch andere dafür zu sorgen, daß jeder
Gläubige im Heiligen Geist angeleitet wird zur Entfaltung seiner persönlichen
Berufung nach den Grundsätzen des Evangeliums, zu aufrichtiger und tätiger Liebe
und zur Freiheit, zu der Christus uns befreit hat (25). Noch so schöne
Zeremonien und noch so blühende Vereine nutzen wenig, wenn sie nicht auf die
Erziehung der Menschen zu christlicher Reife hingeordnet sind (26). Um diese zu
fördern, sollen die Priester ihnen helfen, zu erkennen, was in den wichtigen und
den alltäglichen Ereignissen von der Sache her gefordert ist und was Gott von
ihnen will. Sie müssen die Christen auch anleiten, nicht nur sich zu leben,
sondern entsprechend den Forderungen des neuen Liebesgebotes mit der Gnadengabe,
die jeder empfangen hat, einander zu dienen (27); so sollen alle ihre Aufgaben
in der Gemeinschaft der Menschen christlich erfüllen. Obgleich die Priester
allen verpflichtet sind, so sollen sie sich doch vor allem der Armen und
Geringen annehmen. Denn der Herr selbst war ihnen verbunden (28), und ihre
Evangelisation ist zum Zeichen messianischen Wirkens gesetzt (29). Mit
besonderem Eifer sollen sie sich auch der Jugend annehmen, ebenso der Eheleute
und Eltern, die in Freundeskreisen zu versammeln wünschenswert ist, damit sie
einander helfen, ihr oft schweres Leben leichter und vollkommener christlich zu
meistern. Ferner mögen die Priester daran denken, daß alle Ordensmänner und
Ordensfrauen als ausgezeichneter Teil im Hause Gottes eine eigene Sorge für
ihren geistlichen Fortschritt zum Wohl der ganzen Kirche verdienen. Am meisten
sollen sie für die Kranken und Sterbenden besorgt sein, sie besuchen und im
Herrn aufrichten (30).
Die Hirtenaufgabe beschränkt sich aber
nicht auf die Sorge für die einzelnen Gläubigen, sondern umfaßt auch wesentlich
die Bildung einer echten christlichen Gemeinschaft. Dieser Geist der
Gemeinschaft muß, um recht gepflegt zu werden, nicht nur die Ortskirche, sondern
die Gesamtkirche umfassen. Die Einzelgemeinde darf darum nicht nur die Sorge für
die eigenen Gläubigen fördern, sondern muß, von missionarischem Eifer
durchdrungen, allen Menschen den Weg zu Christus ebnen.
Ihre besondere Sorge gelte jedoch den
Katechumenen und Neugetauften; sie sind schrittweise zur Erkenntnis und Führung
eines christlichen Lebens zu erziehen.
Die christliche Gemeinde wird aber nur
auferbaut, wenn sie Wurzel und Angelpunkt in der Feier der Eucharistie hat; von
ihr muß darum alle Erziehung zum Geist der Gemeinschaft ihren Anfang nehmen
(31). Diese Feier ist aber nur dann aufrichtig und vollständig, wenn sie sowohl
zu den verschiedenen Werken der Nächstenliebe und zu gegenseitiger Hilfe wie
auch zu missionarischer Tat und zu den vielfältigen Formen christlichen
Zeugnisses führt.
Eine kirchliche Gemeinschaft bezeigt
darüber hinaus durch Liebe, Gebet, Beispiel und Buße eine echte Mütterlichkeit,
um Menschen zu Christus zu führen. Sie stellt nämlich ein wirksames Werkzeug
dar, das denen, die noch nicht glauben, den Weg zu Christus weist und bahnt und
das auch die Gläubigen anregt, stärkt und zum geistlichen Kampf rüstet.
Bei der Auferbauung der christlichen
Gemeinschaft sollen die Priester aber niemals irgendeiner Ideologie oder einer
menschlichen Parteiung zu Diensten sein, sondern als Boten des Evangeliums und
als Hirten der Kirche ihre Kraft auf das geistliche Wachstum des Leibes Christi
verwenden.
II. Die Beziehung der Priester zu
anderen
7. Alle Priester haben zusammen mit den
Bischöfen so an ein und demselben Priestertum und Amt Christi teil, daß diese
Einheit der Weihe und Sendung ihre hierarchische Gemeinschaft mit dem Stand der
Bischöfe erfordert (32). Diese Gemeinschaft bekunden sie vorzüglich bei
gelegentlicher Konzelebration, desgleichen bei jeder Eucharistiefeier (33).
Die Bischöfe sollen darum die Priester,
denen in der Weihe die Gabe des Heiligen Geistes verliehen wurde, als ihre
notwendigen Helfer und Ratgeber im Dienstamt der Belehrung, der Heiligung und
der Leitung des Gottesvolkes betrachten (34). Dies erklären die liturgischen
Dokumente schon seit den frühen Zeiten der Kirche: feierlich erbitten sie bei
der Weihe von Gott, daß er über den Priester ausgieße "den Geist der Gnade und
des Rates, auf daß er mit reinem Herzen dem Volk beistehe und es leite" (35), so
wie in der Wüste der Geist des Moses auf die siebzig weisen Männer überging
(36), "mit deren Hilfe er die ungezählte Volksschar ohne Mühe leitete" (37).
Wegen dieser Gemeinschaft also im
gleichen Priestertum und Dienst sollen die Bischöfe die Priester als ihre Brüder
und Freunde betrachten (38). Sie seien nach Kräften auf ihr leibliches Wohl
bedacht, und vor allem ihr geistliches Wohl sei ihnen ein Herzensanliegen. Denn
hauptsächlich auf ihnen lastet die schwere Sorge für die Heiligung ihrer
Priester (39); deshalb sollen sie die größte Mühe für deren ständige Formung
aufwenden (40). Sie sollen sie gern anhören, ja sie um Rat fragen und mit ihnen
besprechen, was die Seelsorge erfordert und dem Wohl des Bistums dient. Um das
aber in die Tat umzusetzen, soll in einer den heutigen Verhältnissen und
Erfordernissen angepaßten Form (41) ein Kreis oder Rat (42) von Priestern
geschaffen werden, die das Presbyterium repräsentieren, wobei dessen Form und
Normen noch rechtlich zu bestimmen sind. Dieser Rat kann den Bischof bei der
Leitung der Diözese mit seinen Vorschlägen wirksam unterstützen.
Die Priester aber sollen die Fülle des
Weihesakramentes der Bischöfe vor Augen haben und in ihnen die Autorität des
obersten Hirten Christus hochachten. Sie schulden ihrem Bischof aufrichtige
Liebe und Gehorsam (43). Dieser priesterliche Gehorsam, der vom Geist der
Zusammenarbeit durchdrungen sein muß, gründet in der Teilnahme am Bischofsamt,
die den Priestern durch das Weihesakrament und die kanonische Sendung übertragen
wird (44).
Die Einheit der Priester mit den
Bischöfen wird in unseren Tagen um so mehr gefordert, als heute aus vielerlei
Gründen das Apostolat notwendigerweise nicht nur verschiedene Formen annimmt,
sondern auch die Grenzen einer Pfarrei oder einer Diözese überschreitet. Kein
Priester kann abgesondert und als einzelner seine Sendung hinreichend erfüllen,
sondern nur in Zusammenarbeit mit anderen Priestern, unter Führung derer, die
die Kirche leiten.
8. Die Priester, die durch die Weihe in
den Priesterstand eingegliedert wurden, sind in inniger sakramentaler
Bruderschaft miteinander verbunden. Besonders in der Diözese, deren Dienst sie
unter dem eigenen Bischof zugewiesen werden, bilden sie das eine Presbyterium.
Trotz ihrer verschiedenen Ämter leisten sie für den Menschen den einen
priesterlichen Dienst. Alle werden gesandt, an demselben Werk gemeinsam zu
arbeiten, ob sie nun ein Pfarramt oder ein überpfarrliches Amt ausüben, ob sie
sich der Wissenschaft widmen oder ein Lehramt versehen, ob sie - wo dies bei
Gutheißung durch die zuständige Autorität angebracht erscheint - sogar
Handarbeit verrichten und damit selbst am Los der Arbeiter teilhaben oder sich
anderen apostolischen oder auf das Apostolat ausgerichteten Werken widmen. In
dem einen kommen sie alle überein: in der Auferbauung des Leibes Christi, die
besonders in unserer Zeit vielerlei Dienstleistungen und neue Anpassungen
erfordert. Deshalb ist es von großer Bedeutung, daß alle, Welt- und
Ordenspriester, einander helfen, damit sie stets Mitarbeiter der Wahrheit sind
(45).
Mit den übrigen Gliedern dieses
Presbyteriums ist jeder einzelne durch besondere Bande der apostolischen Liebe,
des Dienstes und der Brüderlichkeit verbunden. Dies wird schon seit frühen
Zeiten in der Liturgie bekundet, wenn die anwesenden Priester aufgefordert
werden, dem Neuerwählten zusammen mit dem weihenden Bischof die Hände
aufzulegen, und wenn sie einmütig die Heilige Eucharistie zusammen feiern. Die
einzelnen Priester sind also mit ihren Mitbrüdern durch das Band der Liebe, des
Gebetes und der allseitigen Zusammenarbeit verbunden. So wird jene Einheit
sichtbar, durch die nach Christi Willen die Seinen vollkommen eins sein sollten,
damit die Welt erkenne, daß der Sohn vom Vater gesandt ist (46).
Daher mögen die Älteren die Jüngeren
wahrhaft als Brüder annehmen und ihnen bei den ersten Arbeiten und
Schwierigkeiten ihres Dienstes zur Seite stehen. Ebenso seien sie bemüht, deren
- wenn auch von der eigenen verschiedene - Mentalität zu verstehen und ihr
Beginnen mit Wohlwollen zu fördern. Die Jungen mögen in gleicher Weise das Alter
und die Erfahrung der Älteren achten, mit ihnen Fragen der Seelsorge besprechen
und willig zusammenarbeiten.
Der Geist der Bruderliebe verpflichtet
die Priester, die Gastfreundschaft zu pflegen (47), Gutes zu tun und ihre Güter
zu teilen (48), wobei ihre besondere Sorge den kranken, bedrängten, mit Arbeit
überlasteten, den einsamen, den aus ihrer Heimat vertriebenen Mitbrüdern gelten
soll sowie denen, die Verfolgung leiden (49). Sie sollen sich auch gern und mit
Freude treffen, um sich zu erholen, in Erinnerung an die Worte, mit denen der
Herr selbst die müde gewordenen Apostel einlud: "Kommt her, ihr allein, an einen
einsamen Ort und ruht ein wenig aus" (Mk 6,31). Damit die Priester
darüber hinaus im geistlichen Leben und für die Erweiterung ihrer Kenntnisse
aneinander Hilfe haben, damit sie besser in ihrem Dienst zusammenarbeiten können
und vor Gefahren geschützt sind, die vielleicht dem Einsamen drohen, soll das
gemeinsame Leben oder eine Art der Lebensgemeinschaft unter ihnen gefördert
werden. Die Formen können, je nach den persönlichen oder seelsorglichen
Erfordernissen, verschieden sein. Beispielsweise ist ein Zusammenwohnen möglich,
wo die Umstände es gestatten, oder ein gemeinsamer Tisch oder wenigstens ein
häufiges und regelmäßiges Zusammenkommen. Hochzuschätzen und achtsam zu
unterstützen sind auch Vereinigungen, die nach Prüfung ihrer Satzungen von der
zuständigen kirchlichen Autorität durch eine geeignete und entsprechend bewährte
Lebensordnung sowie durch brüderliche Hilfe die Heiligkeit der Priester in der
Ausübung ihres Dienstes fördern und auf diese Weise dem ganzen Priesterstand
dienen möchten.
Schließlich werden sich die Priester,
aufgrund der gleichen Gemeinschaft im Priestertum, in besonderer Weise denen
gegenüber verpflichtet wissen, die unter irgendwelchen Schwierigkeiten leiden;
sie sollen ihnen rechtzeitig ihre Hilfe zukommen lassen, wenn nötig auch durch
taktvolle Ermahnung. Mit brüderlicher Liebe und großer Herzensgüte sollen sie
aber denen zur Seite stehen, die in irgendwelchen Punkten versagt haben; für sie
müssen sie sich mit inständigem Gebet bei Gott verwenden und sich ihnen
gegenüber stets als wahre Brüder und Freunde erweisen.
9. Wenngleich die Priester des Neuen
Bundes aufgrund des Weihesakramentes das so überaus hohe und notwendige Amt des
Vaters und Lehrers im Volk und für das Volk Gottes ausüben, so sind sie doch
zusammen mit allen Christgläubigen Jünger des Herrn, die dank der Berufung durch
Gott seines Reiches teilhaftig geworden sind (50). Mit allen nämlich, die
wiedergeboren sind im Quell der Taufe, sind die Priester Brüder unter Brüdern
(51), da sie ja Glieder ein und desselben Leibes Christi sind, dessen
Auferbauung allen anvertraut ist (52).
Die Priester müssen also ihr
Leitungsamt so ausüben, daß sie nicht das ihre, sondern die Sache Jesu Christi
suchen (53). Sie müssen mit den gläubigen Laien zusammenarbeiten und in deren
Mitte dem Beispiel des Meisters nachleben, der zu den Menschen "nicht kam, sich
bedienen zu lassen, sondern zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösepreis
für viele" (Mt 20,28). Die Priester sollen die Würde der Laien und die
bestimmte Funktion, die den Laien für die Sendung der Kirche zukommt, wahrhaft
anerkennen und fördern.
Sie mögen auch mit Bedacht die
gebührende Freiheit, die allen im bürgerlichen Bereich zusteht, achten. Sie
sollen gern auf die Laien hören, ihre Wünsche brüderlich erwägen und ihre
Erfahrung und Zuständigkeit in den verschiedenen Bereichen des menschlichen
Wirkens anerkennen, damit sie gemeinsam mit ihnen die Zeichen der Zeit verstehen
können. Sie sollen die Geister prüfen, ob sie aus Gott sind (54), und die
vielfältigen Charismen der Laien, schlichte wie bedeutendere, mit Glaubenssinn
aufspüren, freudig anerkennen und mit Sorgfalt hegen. Unter den Gaben Gottes,
die sich reichlich bei den Gläubigen finden, verdienen die eine besondere
Pflege, die nicht wenige zu einem intensiveren geistlichen Leben anspornen.
Ebenso sollen sie vertrauensvoll den Laien Ämter zum Dienst in der Kirche
anvertrauen, ihnen Freiheit und Raum zum Handeln lassen, ja sie sogar in kluger
Weise dazu ermuntern, auch von sich aus Aufgaben in Angriff zu nehmen (55).
Endlich leben die Priester mitten unter
den Laien, um alle zur Einheit in der Liebe zu führen, "indem sie in Bruderliebe
einander herzlich zugetan sind, an Ehrerbietung einander übertreffen" (Röm
12,10). Ihre Aufgabe ist es darum, die verschiedenen Meinungen so in Einklang zu
bringen, daß niemand sich in der Gemeinschaft der Gläubigen fremd fühlt. Sie
sind die Verfechter des gemeinsamen Wohls, für das sie im Namen des Bischofs
Sorge tragen, und zugleich die entschiedenen Verteidiger der Wahrheit, damit die
Gläubigen nicht von jedem Wind der Lehre hin und her getrieben werden (56).
Ihrer besonderen Sorge sind die anvertraut, die die Sakramente nicht mehr
empfangen, ja vielleicht sogar vom Glauben abgefallen sind; sie werden es nicht
unterlassen, als gute Hirten gerade auch ihnen nachzugehen.
Im Blick auf die Bestimmungen über den
Ökumenismus (57) werden sie auch die Brüder nicht vergessen, die nicht in voller
kirchlicher Gemeinschaft mit uns stehen. Nicht zuletzt werden sie auch alle
diejenigen sich anvertraut wissen, die Christus nicht als ihren Erlöser
anerkennen. Die Christgläubigen aber sollen sich bewußt sein, daß sie ihren
Priestern gegenüber in Schuld stehen. Darum mögen sie diesen als ihren Hirten
und Vätern in Kindesliebe verbunden sein. Sie sollen an den Sorgen und Nöten
ihrer Priester Anteil nehmen und ihnen durch Gebet und Tat nach Kräften helfen,
daß sie ihre Schwierigkeiten leichter überwinden und erfolgreicher ihre Aufgaben
erfüllen können (58).
III. Die Verteilung der Priester und
der Priesternachwuchs
10. Die Geistesgabe, die den Priestern
in ihrer Weihe verliehen wurde, rüstet sie nicht für irgendeine begrenzte und
eingeschränkte Sendung, sondern für die alles umfassende und universale
Heilssendung "bis an die Grenzen der Erde" (Apg 1,8), denn jeder
priesterliche Dienst hat teil an der weltweiten Sendung, die Christus den
Aposteln aufgetragen hat. Christi Priestertum, an dem die Priester in Wahrheit
Anteil erhalten haben, ist ja notwendig für alle Völker und alle Zeiten bestimmt
und nicht auf Rassen, Nationen oder Zeitalter beschränkt, wie es schon in der
Gestalt des Melchisedech in geheimnisvoller Weise vorgezeichnet ist (59). Die
Priester mögen also daran denken, daß ihnen die Sorge für alle Kirchen am Herzen
liegen muß. Deshalb sollen sich die Priester jener Diözesen, die mit einer
größeren Zahl von Berufungen gesegnet sind, gern bereit zeigen, mit Erlaubnis
oder auf Wunsch des eigenen Ordinarius ihren Dienst in Gegenden, in
Missionsgebieten oder in Seelsorgsaufgaben auszuüben, in denen es an Klerus
mangelt.
Außerdem sollen die Normen bezüglich
der Inkardinierung und Exkardinierung in der Weise überprüft werden, daß diese
sehr alte Einrichtung zwar bestehenbleibt, jedoch den heutigen pastoralen
Bedürfnissen besser entspricht. Wo das Apostolat es aber erfordert, sollen
Erleichterungen gegeben werden nicht nur für eine angemessene Verteilung der
Priester, sondern auch für spezielle pastorale Aufgaben bei verschiedenen
sozialen Schichten, die in einer bestimmten Gegend oder Nation oder in
irgendeinem Teil der Welt durchgeführt werden müssen. Zu diesem Zweck können
deshalb mit Nutzen internationale Seminare, besondere Diözesen oder
Personalprälaturen und andere derartige Institutionen geschaffen werden. Diesen
können zum Gemeinwohl der ganzen Kirche Priester zugeteilt oder inkardiniert
werden. Die Art und Weise der Ausführung ist dabei für jedes einzelne
Unternehmen festzulegen, und die Rechte der Ortsordinarien müssen stets
unangetastet bleiben.
Priester, die in ein fremdes Gebiet
gesandt werden, sollen nach Möglichkeit nicht allein gehen, vor allem wenn sie
dessen Sprache und Sitten noch nicht gut kennen; man sende sie vielmehr nach dem
Vorbild der Jünger Christi (60) zu zweien oder dreien, damit sie so einander
Hilfe seien. Weiter ist es angebracht, sich ernstlich um ihr geistliches Leben
wie auch um ihr seelisches und leibliches Wohlergehen zu kümmern. Es sollen
ihnen möglichst auch Stellen und Arbeitsbedingungen gegeben werden, die den
Fähigkeiten und Eigenschaften des einzelnen entsprechen. Für alle, die in ein
anderes Land gehen wollen, ist es ferner sehr wichtig, nicht nur die Sprache
jenes Gebietes zu erlernen, sondern sich auch den psychologischen und sozialen
Charakter des Volkes, dem sie demütig dienen wollen, so vollkommen wie möglich
anzueignen. Sie folgen damit dem Beispiel des Apostels Paulus, der von sich
sagen konnte: "Obwohl ich allen gegenüber frei bin, habe ich mich doch zum
Knecht aller gemacht, um möglichst viele zu gewinnen. Den Juden bin ich ein Jude
gewesen, um die Juden zu gewinnen ..." (1 Kor 9,19-20).
11. Der Hirt und Bischof unserer Seelen
(61) hat seine Kirche so gestiftet, daß das Volk, das er erwählt und mit seinem
Blute erworben hat (62), bis zum Ende der Welt stets seine Priester haben muß,
damit die Christen nie wie Schafe ohne Hirten seien (63). Im Gehorsam gegen
diesen Willen Christi und unter Eingebung des Heiligen Geistes hielten die
Apostel sich für verpflichtet, Männer zum Dienst zu erwählen, "die geeignet sein
werden, auch andere zu lehren" (2 Tim 2,2). Diese Pflicht gehört in der
Tat mit zur priesterlichen Sendung, durch die der Priester teilhat an der Sorge
für die ganze Kirche, damit im Gottesvolk hier auf Erden niemals die Arbeiter
fehlen. Weil es jedoch "für den Steuermann eines Schiffes und alle, die darauf
fahren ... ein gemeinsames Interesse gibt" (64), soll das ganze christliche Volk
über seine Pflicht belehrt werden, auf verschiedene Weise mitzuhelfen - durch
inständiges Gebet wie auch durch andere Mittel, die ihm zur Verfügung stehen
(65) -, daß die Kirche stets die Priester habe, die zur Erfüllung ihres
göttlichen Auftrags notwendig sind. Als ersten muß es darum den Priestern sehr
am Herzen liegen, durch ihren Dienst am Wort und das Zeugnis ihres eigenen
Lebens, das den Geist des Dienens und die wahre österliche Freude offenbar
macht, den Gläubigen die Erhabenheit und Notwendigkeit des Priestertums vor
Augen stellen. Jüngeren und Älteren, die sie nach sorgfältiger Beurteilung für
ein solches Amt für geeignet halten, sollten sie, ohne Sorgen und Mühen zu
scheuen, helfen, daß sie sich recht vorbereiten und - bei Wahrung ihrer vollen
inneren und äußeren Freiheit - einmal vom Bischof gerufen werden können. Dafür
ist eine sorgfältige und kluge geistliche Führung von größtem Nutzen.
Die Eltern, Lehrer und alle, die in
irgendeiner Weise an der Unterweisung der Jugend und der jungen Männer beteiligt
sind, sollen diese so erziehen, daß sie die Sorge des Herrn für seine Herde
erkennen, die Erfordernisse der Kirche erwägen und bereit sind, wenn der Herr
ruft, mit dem Propheten hochherzig zu antworten: "Hier bin ich, sende mich" (Jes
6,8). Doch darf man von diesem Ruf des Herrn durchaus nicht erwarten, daß er auf
außerordentliche Weise den zukünftigen Priestern zu Ohren gelangt. Er ist
vielmehr aus Zeichen zu ersehen und zu beurteilen, durch die auch sonst der
Wille Gottes einsichtigen Christen im täglichen Leben kund wird; diese Zeichen
müssen die Priester aufmerksam beachten (66).
Ihnen allen werden die diözesanen und
nationalen Werke für Priesterberufe sehr nahegelegt (67). In Predigten,
Katechesen und Zeitschriften müssen eindrücklich die Erfordernisse der Orts- und
Gesamtkirche dargelegt sowie Sinn und besondere Stellung des Priesteramtes in
helles Licht gerückt werden. Im Priesteramt sind ja mit großen Lasten auch große
Freuden verbunden, und in ihm kann vor allem, wie die Väter lehren, Christus das
höchste Zeugnis der Liebe gegeben werden (68).
III. KAPITEL
DAS LEBEN DER PRIESTER
I. Die Berufung der Priester zur
Vollkommenheit
12. Das Weihesakrament macht die
Priester Christus dem Priester gleichförmig. Denn sie sind Diener des Hauptes
zur vollkommenen Auferbauung seines ganzen Leibes, der Kirche, und Mitarbeiter
des Bischofsstandes. Schon in der Taufweihe haben sie, wie alle Christen,
Zeichen und Geschenk der so hohen gnadenhaften Berufung zur Vollkommenheit
empfangen, nach der sie, bei aller menschlichen Schwäche (1), streben können und
müssen, wie der Herr sagt: "Ihr aber sollt vollkommen sein, wie euer Vater im
Himmel vollkommen ist" (Mt 5,48). Als Priester sind sie jedoch in
besonderer Weise zum Streben nach dieser Vollkommenheit verpflichtet. Denn im
Empfang des Weihesakramentes Gott auf neue Weise geweiht, sind sie lebendige
Werkzeuge Christi des Ewigen Priesters geworden, damit sie sein wunderbares
Werk, das mit Kraft von oben die ganze menschliche Gesellschaft erneuert hat,
durch die Zeiten fortzuführen vermögen (2). Jeder Priester vertritt also, seiner
Weihestufe entsprechend, Christus. Darum erhält er auch die besondere Gnade,
durch den Dienst an der ihm anvertrauten Gemeinde und am ganzen Volk Gottes
besser der Vollkommenheit dessen nachzustreben, an dessen Stelle er steht, und
für die Schwäche seiner menschlichen Natur Heilung in der Heiligkeit dessen zu
finden, der für uns ein "heiliger, unschuldiger, unbefleckter, von den Sünden
geschiedener" Hoherpriester (Hebr 7,26) geworden ist.
Christus, den der Vater geheiligt, also
geweiht und in die Welt gesandt hat (3), "gab sich selbst für uns dahin, um uns
von aller Ungerechtigkeit zu erlösen und sich ein reines Volk zu bereiten, das
Gott gefällt und guten Werken nacheifert" (Tit 2,14); so ging er durch
sein Leiden in seine Herrlichkeit ein (4). Ähnlich die Priester: durch die
Salbung des Heiligen Geistes geweiht und von Christus ausgesandt, ertöten sie in
sich die Werke des Fleisches und geben sich gänzlich dem Dienst an den Menschen
hin; so können sie in der Kraft der Heiligkeit, mit der sie in Christus
beschenkt sind, zur Mannesvollkommenheit (5) heranreifen.
Indem sie also den Dienst des Geistes
und der Gerechtigkeit (6) erfüllen, werden sie im Leben des Geistes gefestigt,
sofern sie nur auf Christi Geist, der sie belebt und führt, hören. Gerade die
täglichen heiligen Handlungen wie ihr gesamter Dienst, den sie in Gemeinschaft
mit dem Bischof und ihren priesterlichen Mitbrüdern ausüben, lenken sie auf ein
vollkommenes Leben hin. Die Heiligkeit der Priester hinwiederum trägt im
höchsten Maß zur größeren Fruchtbarkeit ihres besonderen Dienstes bei. Denn
obwohl die Gnade Gottes auch durch unwürdige Diener das Heilswerk durchführen
kann, so will Gott doch seine Heilswunder für gewöhnlich lieber durch diejenigen
kundtun, die sich dem Antrieb und der Führung des Heiligen Geistes mehr geöffnet
haben und darum wegen ihrer innigen Verbundenheit mit Christus und wegen eines
heiligmäßigen Lebens mit dem Apostel sprechen können: ;,Nicht mehr ich lebe,
Christus lebt in mir" (Gal 2,20).
Um ihre pastoralen Ziele einer inneren
Erneuerung der Kirche, der Ausbreitung des Evangeliums über die ganze Erde und
des Gespräches mit der heutigen Welt zu verwirklichen, mahnt daher die Heilige
Synode alle Priester inständig, mit Hilfe der von der Kirche empfohlenen
entsprechenden Mittel (7) nach stets größerer Heiligkeit zu streben, um so immer
mehr geeignete Werkzeuge für den Dienst am ganzen Gottesvolk zu werden.
13. Die Priester gelangen auf ihnen
eigene Weise zur Heiligkeit, nämlich durch aufrichtige und unermüdliche Ausübung
ihrer Ämter im Geist Christi.
Als Diener des Wortes Gottes lesen und
hören sie täglich Gottes Wort, das sie andere lehren sollen; wenn sie es bei
sich selbst ernsthaft aufzunehmen trachten, werden sie von Tag zu Tag
vollkommenere Jünger des Herrn nach den Worten des Apostels Paulus an Timotheus:
"Darauf richte deinen Sinn, darin lebe: daß dein Fortschritt allen offenbar
werde. Hab acht auf dich selbst und auf die Lehre; verharre darin. Denn wenn du
das tust, wirst du dich retten und die, welche dich hören" (1 Tim
4,15-16). Beim Nachdenken, wie sie die Früchte ihrer eigenen Betrachtung anderen
am besten weitergeben können (8), werden sie noch inniger "den unergründlichen
Reichtum Christi" (Eph 3,8) und die vielfältige Weisheit Gottes verkosten
(9). Wenn sie vor Augen haben, daß der Herr es ist, der die Herzen öffnet (10),
und daß die Tiefe nicht ihnen, sondern der Kraft Gottes entstammt (11), werden
sie gerade bei der Weitergabe des Gotteswortes enger mit Christus dem Lehrer
verbunden und durch seinen Geist geführt werden. Durch diese Gemeinschaft mit
Christus haben sie teil an der Liebe Gottes, deren Geheimnis von Ewigkeit her
verborgen war (12), nun aber in Christus offenbar geworden ist.
Im Dienst am Heiligen, vor allem beim
Meßopfer, handeln die Priester in besonderer Weise an Christi Statt, der sich
für das Heil der Menschen zum Opfer hingab. Darum sind sie aufgefordert, das
nachzuahmen, was sie vollziehen; weil sie das geheimnisvolle Geschehen des Todes
unseres Herrn vergegenwärtigen, sollen sie auch ihren Leib mit seinen Fehlern
und Begierden zu ertöten trachten (13). Im Mysterium des eucharistischen Opfers,
dessen Darbringung die vornehmliche Aufgabe des Priesters ist, wird beständig
das Werk unserer Erlösung vollzogen (14); darum wird seine tägliche Feier
dringend empfohlen; sie ist auch dann, wenn keine Gläubigen dabei sein können,
ein Akt Christi und der Kirche (15).
Während sich so die Priester mit dem
Tun des Priesters Christus verbinden, bringen sie sich täglich Gott ganz dar,
und genährt mit dem Leib Christi, erhalten sie wahrhaft Anteil an der Liebe
dessen, der sich seinen Gläubigen zur Speise gibt. Ähnlich sind sie bei der
Verwaltung der Sakramente mit der Gesinnung und Liebe Christi geeint; zu solcher
Einigung tragen sie besonders bei, wenn sie sich allgemein und stets bereit
zeigen, den Liebesdienst der Spendung des Bußsakramentes zu leisten, sooft die
Gläubigen begründeterweise darum bitten. Beim Breviergebet leihen sie ihren Mund
der Kirche, die beständig im Namen des ganzen Menschengeschlechtes im Gebet
verharrt mit Christus, der "allezeit lebt, um für uns einzutreten" (Hebr
7,25).
Als Lenker und Hirten des Volkes Gottes
werden sie von der Liebe des Guten Hirten angetrieben, ihr Leben für ihre Schafe
hinzugeben (16), auch zum höchsten und letzten Opfer bereit nach dem Beispiel
jener Priester, die auch in unserer Zeit nicht gezögert haben, ihr Leben zu
opfern. Als Erzieher im Glauben und selbst voll "Zuversicht, durch das Blut
Christi in das Heiligtum einzugehen" (Hebr 10,19), treten sie vor Gott
hin "mit aufrichtigem Herzen in der Überzeugung des Glaubens" (Hebr
10,22). Vor ihren Gläubigen geben sie ein Zeichen unerschütterlichen Hoffnung
(17), damit sie die, die in irgendwelcher Bedrängnis leben, trösten können durch
die Ermutigung, mit der auch sie von Gott ermutigt werden (18). Als Leiter der
Gemeinschaft pflegen sie eine Aszese, wie sie einem Seelenhirten entspricht: sie
verzichten auf eigene Vorteile und suchen nicht ihren Nutzen, sondern den der
vielen, damit sie das Heil erlangen (19); sie gehen den Weg der immer
vollkommeneren Erfüllung ihres seelsorglichen Auftrags, bereit, wenn nötig, auch
neue Wege der Seelsorge zu gehen; werden sie doch geführt vom Geist der Liebe,
der weht, wo er will (20).
14. In der Welt von heute, in der die
Menschen so vielen Geschäften nachzukommen haben und von so vielfältigen
Problemen bedrängt werden, die oft nach einer schnellen Lösung verlangen,
geraten nicht wenige in Not, weil sie sich zersplittern. Erst recht können sich
Priester, die von den überaus zahlreichen Verpflichtungen ihres Amtes hin und
her gerissen werden, mit bangem Herzen fragen, wie sie mit ihrer äußeren
Tätigkeit noch das innere Leben in Einklang zu bringen vermögen. Zur Erzielung
solcher Lebenseinheit genügt weder eine rein äußere Ordnung der Amtsgeschäfte
noch die bloße Pflege der Frömmigkeitsübungen, sosehr diese auch dazu beitragen
mögen. Die Priester können sie daher erreichen, wenn sie in der Ausübung ihres
Amtes dem Beispiel Christi des Herrn folgen, dessen Speise es war, den Willen
dessen zu tun, der ihn gesandt hatte, um sein Werk zu vollenden (21).
In der Tat: um eben diesen Willen des
Vaters in der Welt durch die Kirche beständig zu erfüllen, handelt Christus
durch seine Diener. Darum bleibt er immerfort Ursprung und Quelle für die
Einheit ihres Lebens. Die Priester werden also ihrem Leben eine einheitliche
Linie geben, wenn sie sich mit Christus vereinigen im Erkennen des väterlichen
Willens und in der Hingabe für die ihnen anvertraute Herde (22). Wenn sie so die
Rolle des Guten Hirten übernehmen, werden sie gerade in der Betätigung der
Hirtenliebe das Band der priesterlichen Vollkommenheit finden, das ihr Leben und
ihr Wirken zur Einheit verknüpft. Diese Hirtenliebe (23) erwächst am stärksten
aus dem eucharistischen Opfer. Es bildet daher Mitte und Wurzel des ganzen
priesterlichen Lebens, so daß der Priester in seinem Herzen auf sich beziehen
muß, was auf dem Opferaltar geschieht. Dazu gelangt er jedoch nur, wenn er sich
selbst immer inniger in das Geheimnis Christi betend vertieft.
Um die Einheit ihres Lebens auch
konkret wahr zu machen, müssen sich die Priester all ihr Tun und Lassen vor
Augen halten und prüfen, was Gottes Wille ist (24), ob und wieweit es nämlich
mit den Richtlinien der Kirche für ihre Heilssendung übereinstimmt. Die Treue zu
Christus kann ja von der Treue zu seiner Kirche nicht getrennt werden. Die
Hirtenliebe erfordert also, daß die Priester, um nicht ins Leere zu laufen (25),
immer in enger Verbindung mit den Bischöfen und mit den anderen Mitbrüdern im
Priesteramt arbeiten. Wenn sie nach diesem Grundsatz handeln, werden sie die
Einheit für ihr eigenes Leben in der Einheit der Sendung der Kirche finden und
so mit ihrem Herrn und durch ihn mit dem Vater im Heiligen Geist vereint werden,
so daß sie mit Trost und überreicher Freude erfüllt werden können (26).
II. Besondere Erfordernisse für das
geistliche Leben der Priester (Evangelischen Räte)
15. Zu den Tugenden, die für den Dienst
der Priester besonders erfordert sind, muß man als ständige Seelenhaltung die
innere Bereitschaft zählen, nicht den eigenen Willen zu suchen, sondern den
Willen dessen, der sie gesandt hat (27). Das göttliche Werk nämlich, zu dessen
Durchführung der Heilige Geist sie berufen hat (28), übersteigt alle
menschlichen Kräfte und menschliche Weisheit; denn "was der Welt schwach
erscheint, hat Gott auserwählt, das Starke zu beschämen" (1 Kor 1,27). Im
Bewußtsein der eigenen Schwäche tut darum der wahre Diener Christi seine Arbeit
demütig; er prüft, was Gott wohlgefällig ist (29), und läßt sich, gleichsam
durch den Geist gebunden (30), in allem vom Willen dessen führen, der aller
Menschen Heil will; diesen Willen kann er in den konkreten Umständen des
täglichen Lebens entdecken und erfüllen, indem er allen Menschen demütig dient,
die ihm in seinem Amt und in den vielfältigen Ereignissen seines Lebens von Gott
anvertraut sind.
Weil jedoch der priesterliche Dienst
ein Dienst der Kirche ist, kann er nur in der hierarchischen Gemeinschaft des
ganzen Leibes ausgeübt werden. Die Hirtenliebe drängt also die Priester dazu, in
dieser Gemeinschaft zu handeln und darum den eigenen Willen gehorsam in den
Dienst für Gott und die Brüder zu stellen, indem sie gläubigen Geistes annehmen
und ausführen, was der Papst und der eigene Bischof sowie andere Vorgesetzte
vorschreiben oder nahelegen; gern geben sie alles hin und sich selbst dazu (31),
in jeglichem Dienst, der ihnen anvertraut wird, sei er auch gering und ärmlich.
Auf diese Weise bewahren und stärken sie die notwendige Einheit mit ihren
Mitbrüdern im Amt, vor allem aber mit denjenigen, die der Herr zu sichtbaren
Leitern seiner Kirche bestellt hat, und tragen so zum Aufbau des Leibes Christi
bei, der "durch jedes Band der Hilfeleistung" wächst (32). Solcher Gehorsam
führt zu einer reiferen Freiheit der Kinder Gottes. Er erfordert aus seinem
Wesen heraus, daß die Priester, wenn sie bei der Ausübung ihres Amtes in kluger
Weise aus Liebe neue Wege zum größeren Wohl der Kirche suchen, diese ihre
Vorhaben vertrauensvoll vorbringen und die besondere Lage ihrer Herde
eindringlich darlegen, immer bereit, sich dem Urteil derer zu unterstellen, die
ein führendes Amt in der Leitung der Kirche Gottes ausüben.
Durch diese Demut und diesen
verantwortungsbewußten und freien Gehorsam machen sich die Priester Christus
gleichförmig. Sie hegen die gleiche Gesinnung wie Christus Jesus in sich, der
"sich selbst entäußert hat, indem er Knechtsgestalt annahm, gehorsam geworden
bis zum Tod " (Phil 2,7-8), und der durch diesen Gehorsam den Ungehorsam
Adams besiegt und wiedergutgemacht hat, wie der Apostel bezeugt: "Durch den
Ungehorsam des einen Menschen sind die vielen zu Sündern gemacht worden; so
werden auch durch den Gehorsam des Einen die vielen zu Gerechten gemacht werden"
(Röm 5,19).
16. Die Kirche hat die vollkommene und
ständige Enthaltsamkeit um des Himmelreiches willen, die von Christus dem Herrn
empfohlen33, in allen Jahrhunderten bis heute von nicht wenigen Gläubigen gern
angenommen und lobenswert geübt worden ist, besonders im Hinblick auf das
priesterliche Leben immer hoch eingeschätzt. Ist sie doch ein Zeichen und
zugleich ein Antrieb der Hirtenliebe und ein besonderer Quell geistlicher
Fruchtbarkeit in der Welt34. Zwar ist sie nicht vom Wesen des Priestertums
selbst gefordert, wie die Praxis der frühesten Kirche35 und die Tradition der
Ostkirchen zeigt, wo es neben solchen, die aus gnadenhafter Berufung zusammen
mit allen Bischöfen das ehelose Leben erwählen, auch hochverdiente Priester im
Ehestand gibt. Wenn diese Heilige Synode dennoch den kirchlichen Zölibat
empfiehlt, will sie in keiner Weise jene andere Ordnung ändern, die in den
Ostkirchen rechtmäßig Geltung hat; vielmehr ermahnt sie voll Liebe diejenigen,
die als Verheiratete das Priestertum empfingen, sie möchten in ihrer heiligen
Berufung ausharren und weiterhin mit ganzer Hingabe ihr Leben für die ihnen
anvertraute Herde einsetzen36.
Der Zölibat ist jedoch in vielfacher
Hinsicht dem Priestertum angemessen. Die priesterliche Sendung ist nämlich
gänzlich dem Dienst an der neuen Menschheit geweiht, die Christus, der
Überwinder des Todes, durch seinen Geist in der Welt erweckt, die ihren Ursprung
"nicht aus dem Blut, nicht aus dem Wollen des Fleisches noch aus dem Wollen des
Mannes, sondern aus Gott" (Joh 1,13) hat. Durch die Jungfräulichkeit und die
Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen37 werden die Priester in neuer und
vorzüglicher Weise Christus geweiht; sie hangen ihm leichter ungeteilten Herzens
an38, schenken sich freier in ihm und durch ihn dem Dienst für Gott und die
Menschen, dienen ungehinderter seinem Reich und dem Werk der Wiedergeburt aus
Gott und werden so noch mehr befähigt, die Vaterschaft in Christus tiefer zu
verstehen.
Auf diese Weise bezeugen sie also vor
den Menschen, daß sie sich in ungeteilter Hingabe der ihnen anvertrauten Aufgabe
widmen wollen, nämlich die Gläubigen einem Mann zu vermählen und sie als keusche
Jungfrau Christus zuzuführen39; so weisen sie auf jenen geheimnisvollen Ehebund
hin, der von Gott begründet ist und im anderen Leben ins volle Licht treten
wird, in welchem die Kirche Christus zum einzigen Bräutigam hat40. Darüber
hinaus sind sie ein lebendiges Zeichen der zukünftigen, schon jetzt in Glaube
und Liebe anwesenden Welt, in der die Auferstandenen weder freien noch gefreit
werden41.
Der so im Geheimnis Christi und seiner
Sendung begründete Zölibat wurde zunächst den Priestern empfohlen und
schließlich in der lateinischen Kirche allen, die die heilige Weihe empfangen
sollten, als Gesetz auferlegt. Diese Heilige Synode billigt und bekräftigt von
neuem das Gesetz für jene, die zum Priestertum ausersehen sind, wobei ihr der
Geist das Vertrauen gibt, daß der Vater die Berufung zum ehelosen Leben, das ja
dem neutestamentlichen Priestertum so angemessen ist, großzügig geben wird, wenn
nur diejenigen, die durch das Sakrament der Weihe am Priestertum Christi
teilhaben, zusammen mit der ganzen Kirche demütig und inständig darum bitten.
Das Konzil mahnt daher alle Priester,
die im Vertrauen auf Gottes Gnade in freier Entscheidung nach Christi Vorbild
den Zölibat auf sich genommen haben, ihm großmütig und mit ganzem Herzen
anzuhangen und treu in diesem Stand auszuhalten in der Erkenntnis der hohen
Gnadengabe, die ihnen vom Vater gegeben wurde und die der Herr so offenkundig
gepriesen hat42. Sie sollen dabei immer jene Geheimnisse vor Augen haben, die
durch sie bezeichnet werden und ihre Erfüllung finden. Und je mehr in der
heutigen Welt viele Menschen ein Leben in vollkommener Enthaltsamkeit für
unmöglich halten, um so demütiger und beharrlicher werden die Priester und mit
ihnen die ganze Kirche die Gabe der Beständigkeit und Treue erflehen, die denen
niemals verweigert wird, die um sie bitten. Zugleich werden sie alle
übernatürlichen und natürlichen Hilfen anwenden, die jedem zur Verfügung stehen;
sie sollen vor allem die durch die Erfahrung der Kirche bewährten aszetischen
Verhaltensweisen, die in der modernen Welt nicht weniger notwendig sind,
befolgen.
So bittet diese Heilige Synode nicht
nur die Priester, sondern alle Gläubigen, sie möchten sich die kostbare Gabe des
priesterlichen Zölibates ein wirkliches Anliegen sein lassen, und alle mögen
Gott bitten, daß er dieses Geschenk seiner Kirche stets in Fülle zukommen lasse.
17. Im freundschaftlichen und
brüderlichen Verkehr untereinander und mit den übrigen Menschen haben die
Priester Gelegenheit, die menschlichen Werte zu pflegen und die irdischen Güter
als Geschenke Gottes zu würdigen. Mitten in der Welt sollen sie dennoch immer
wissen, daß sie nach dem Wort unseres Herrn und Meisters nicht von der Welt sind
(43). Wenn sie also die Dinge der Welt so gebrauchen, als gebrauchten sie sie
nicht (44), dann werden sie zu jener Freiheit von aller ungeordneten
Anhänglichkeit und Sorge gelangen, durch die sie gelehrig für die Stimme Gottes
im täglichen Leben werden. Aus solcher Freiheit und Gelehrigkeit erwächst das
geistliche Unterscheidungsvermögen, durch das man die rechte Haltung zur Welt
und ihren Gütern findet. Diese Haltung ist deshalb von großer Bedeutung für die
Priester, weil sich ja die Sendung der Kirche inmitten der Welt vollzieht und
die geschaffenen Güter zum Reifen der menschlichen Persönlichkeit unerläßlich
sind. So seien sie also dankbar für alles, was ihnen der himmlische Vater für
eine rechte Lebensführung in die Hand gibt. Doch sollen sie alles, was ihnen
begegnet, im Licht des Glaubens prüfen, damit sie es richtig gebrauchen lernen,
wie es dem Willen Gottes entspricht, und ablehnen, was ihrer Sendung im Weg
steht.
Denn die Priester, deren "Anteil und
Erbe" der Herr ist (Num 18,20), dürfen die zeitlichen Güter nur in dem
Rahmen gebrauchen, der ihnen durch die Lehre Christi des Herrn und von der
Weisung der Kirche gesteckt ist.
Die Kirchengüter im eigentlichen Sinne
sollen die Priester sachgerecht und nach den Richtlinien der kirchlichen Gesetze
verwalten, wenn möglich unter Zuhilfenahme erfahrener Laien; diese Güter sind
stets nur für die Zwecke zu verwenden, um deretwillen die Kirche zeitliche Güter
besitzen darf, nämlich für den rechten Vollzug des Gottesdienstes, für den
angemessenen Unterhalt des Klerus und für die apostolischen und caritativen
Werke, besonders für jene, die den Armen zugute kommen (45). Was die Priester,
nicht anders als die Bischöfe, anläßlich der Ausübung eines kirchlichen Amtes
erhalten, haben sie, unbeschadet eines Partikularrechts (46), in erster Linie
für ihren standesgemäßen Unterhalt und für die Erfüllung ihrer Standespflichten
zu verwenden; was aber davon übrigbleibt, mögen sie dem Wohl der Kirche oder
caritativen Werken zukommen lassen. Sie dürfen das kirchliche Amt weder als
Erwerbsquelle betrachten noch die Einkünfte daraus für die Vermehrung des
eigenen Vermögens verwenden (47). Die Priester sollen darum ihr Herz nicht an
Reichtümer hängen (48), jede Habgier meiden und sich vor aller Art weltlichen
Handels sorgfältig hüten.
Sie werden vielmehr zur freiwilligen
Armut ermuntert, in der sie Christus sichtbarer ähnlich und zum heiligen Dienst
verfügbarer werden. Denn Christus ist für uns arm geworden, obwohl er reich war,
damit wir durch seine Armut reich würden (49). Und die Apostel haben durch ihr
Beispiel bezeugt, daß die unverdienten Gaben Gottes unentgeltlich weitergegeben
werden müssen (50); sie wußten genauso gut Überfluß zu haben wie Not zu ertragen
(51). Aber auch ein gewisser gemeinschaftlicher Gütergebrauch, ähnlich der
Gütergemeinschaft, die in der Geschichte der Urkirche so gepriesen wird (52),
kann der Hirtenliebe vorzüglich den Weg ebnen; durch diese Lebensform können die
Priester den Geist der Armut, den Christus empfiehlt, in lobenswerter Weise
konkret verwirklichen.
Vom Geist des Herrn geführt, der den
Erlöser gesalbt und Armen die Frohbotschaft zu bringen (53) ausgesandt hat,
sollen die Priester und ebenso die Bischöfe alles vermeiden, was den Armen
irgendwie Anstoß geben könnte, indem sie, mehr als die anderen Jünger des Herrn,
jeden Schein von Eitelkeit in ihrer Lebenshaltung ausschließen. Ihre Wohnung sei
so eingerichtet, daß sie niemandem unzugänglich erscheint und daß niemand, auch
kein Niedriggestellter, sich scheut, sie zu betreten.
III. Hilfen für das priesterliche
Leben
18. In allen Lebenslagen sollen die
Priester die Einheit mit Christus pflegen. Sie erfreuen sich dazu, außer der
bewußten Erfüllung ihres Dienstes, allgemeiner und besonderer Mittel, neuer und
alter, zu denen der Heilige Geist im Volk Gottes unaufhörlich Anstoß gab und
welche die Kirche zur Heiligung ihrer Glieder empfiehlt, ja bisweilen sogar
befiehlt (54). Aus allen geistlichen Hilfen ragt jene Übung hervor, durch die
die Gläubigen vom zweifachen Tisch, der Heiligen Schrift und der Eucharistie,
mit dem Wort Gottes genährt werden (55). Von welcher Bedeutung ihr häufiger
Vollzug für die den Priestern eigene Heiligung ist, weiß jeder.
Die Diener der sakramentalen Gnade
einen sich Christus, dem Erlöser und Hirten, aufs innigste durch den würdigen
Empfang der Sakramente, vor allem durch die häufig geübte sakramentale Buße;
durch die tägliche Gewissenserforschung vorbereitet, fördert diese die
notwendige Hinwendung des Herzens zur Liebe des Vaters der Erbarmungen gar sehr.
Im Licht des durch die Schriftlesung gestärkten Glaubens vermögen sie die
Zeichen des göttlichen Willens und die Antriebe seiner Gnade in den
verschiedenen Ereignissen des Lebens sorgfältig zu erforschen und können so für
ihre im Heiligen Geiste übernommene Sendung von Tag zu Tag empfänglicher werden.
Ein bewundernswertes Beispiel solcher Empfänglichkeit haben sie stets in der
seligen Jungfrau Maria vor sich, die, vom Heiligen Geist geführt, sich selbst
ganz dem Geheimnis der Erlösung der Menschen weihte (56). Diese Mutter des
höchsten und ewigen Priesters, die Königin der Apostel und Schützerin ihres
Dienstes, sollen die Priester mit kindlicher Ergebung und Verehrung hochschätzen
und lieben.
Zur treuen Erfüllung ihres Dienstes
soll ihnen die tägliche Zwiesprache mit Christus dem Herrn in Besuchung und
persönlicher Andacht der Heiligsten Eucharistie Herzenssache sein. Gern sollen
sie sich für Tage geistlicher Zurückgezogenheit frei machen und die geistliche
Führung hochschätzen. Auf vielfache Weise, vor allem durch das bewährte innere
Gebet und frei zu wählende verschiedene Gebetsarten, suchen und erbitten die
Priester von Gott inständig jenen Geist echter Anbetung, durch den sie sich
zugleich mit dem ihnen anvertrauten Volk innig Christus, dem Mittler des Neuen
Bundes, einen und so in der Gnade der Kindschaft rufen können: "Abba, Vater" (Röm
8,15).
19. Die Priester werden vom Bischof bei
der Priesterweihe ermahnt, daß sie "in der Wissenschaft erfahren" seien und ihre
Lehre "eine geistliche Arznei für das Volk Gottes sei" (57). Die Wissenschaft
eines Dieners am Heiligen aber muß eine heilige sein; denn sie wird heiliger
Quelle entnommen und ist auf ein heiliges Ziel hingeordnet. Deshalb wird sie vor
allem aus der Lesung und Betrachtung der Heiligen Schrift geschöpft (58), aber
auch durch das Studium der Kirchenväter, der Kirchenlehrer und anderer Urkunden
der Überlieferung mit Frucht gefördert. Um auf die von den heutigen Menschen
erörterten Fragen die rechte Antwort zu geben, sollen die Priester ferner die
Dokumente des kirchlichen Lehramtes und besonders die der Konzilien und der
Päpste gut kennen sowie die besten und anerkannten theologischen Schriftsteller
zu Rat ziehen.
Da aber heute die weltliche
Wissenschaft wie auch die heiligen Wissenschaften immer neue Fortschritte
machen, sind die Priester anzueifern, ihre religiösen und allgemeinbildenden
Kenntnisse in geeigneter Weise zu vervollständigen und sich so besser auf ein
Gespräch mit ihren Zeitgenossen vorzubereiten.
Damit die Priester um so williger den
Studien obliegen und sich gründlicher die Methoden der Evangelisation und des
Apostolates aneignen, sollen ihnen in jeder Weise geeignete Hilfsmittel
bereitgestellt werden. Dazu gehören, entsprechend den Bedingungen eines Landes,
die Veranstaltungen von Kursen oder Kongressen, die Errichtung von Zentren für
pastorale Studien, der Aufbau von Bibliotheken und eine angemessene Leitung
durch geeignete Persönlichkeiten. Außerdem sollen die Bischöfe einzeln oder
gemeinsam nach geeigneteren Möglichkeiten suchen, daß alle ihre Priester
regelmäßig, vor allem aber wenige Jahre nach der Priesterweihe (59), einen Kurs
besuchen, der ihnen Gelegenheit bietet sowohl zur besseren Kenntnisnahme der
Seelsorgsmetboden und der theologischen Wissenschaft wie auch zur Stärkung ihres
geistlichen Lebens und für einen seelsorglichen Erfahrungsaustausch mit ihren
Brüdern (60). Durch solche und ähnliche geeignete Einrichtungen soll jungen
Pfarrern und denen, die neu in die Seelsorge eintreten oder die in eine andere
Diözese oder ein anderes Land geschickt werden, sorgfältig Hilfe geboten werden.
Endlich sollen die Bischöfe dafür Sorge
tragen, daß einige sich einem vertieften Studium der heiligen Wissenschaften
widmen, damit es nie an geeigneten Lehrern für die Ausbildung der Kleriker
mangelt, damit ferner den übrigen Priestern und Gläubigen bei der Erwerbung des
ihnen notwendigen Wissens eine Hilfe zur Verfügung gestellt und ein für die
Kirche durchaus notwendiger gesunder Fortschritt in den heiligen Disziplinen
gefördert wird.
20. Die Priester, die, dem Dienst
Gottes geweiht, das ihnen übertragene Amt erfüllen, haben Anspruch auf eine
gerechte Entlohnung; denn "jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert" (Lk
10,7)61, und "der Herr hat angeordnet, daß jene, die das Evangelium verkünden,
auch vom Evangelium leben" (1 Kor 9,14). Falls nicht anderweitig eine
gerechte Entlohnung der Priester sichergestellt ist, sind darum die Gläubigen
selbst, zu deren Besten die Priester ja arbeiten, in einer echten Verpflichtung
gehalten, dafür Sorge zu tragen, daß den Priestern das zu einem ehrbaren und
würdigen Leben Notwendige gegeben werden kann. Die Bischöfe aber müssen die
Gläubigen an diese ihre Verpflichtung mahnen und Richtlinien ausarbeiten lassen
- sei es jeder für seine Diözese oder, besser, mehrere zugleich für ein
gemeinsames Gebiet -, durch die für eine angemessene Entlohnung derer, die im
Dienst am Volke Gottes irgendein Amt verwalten oder verwaltet haben, gesorgt
wird. Die Entlohnung des einzelnen, die sowohl auf die Natur des Amtes wie auf
die örtlichen und zeitlichen Umstände Rücksicht nimmt, muß grundsätzlich für
alle die gleiche sein, die in denselben Verhältnissen leben; sie sei ihrer
Stellung angemessen und gewähre ihnen außerdem die Möglichkeit, nicht nur eine
pflichtgemäße Entlohnung derer vorzusehen, die den Priestern dienen, sondern
auch von sich aus die Armen in einem gewissen Umfang zu unterstützen; denn der
Dienst an den Armen stand in der Kirche von Anfang an hoch in Ehren.
Diese Entlohnung sei außerdem so, daß
sie den Priestern gestattet, jährlich den verdienten und notwendigen Urlaub zu
nehmen; die Bischöfe müssen für dessen Ermöglichung sorgen.
Die erste Bedeutung freilich muß dem
Amt, das die geweihten Diener ausüben, zugemessen werden. Deshalb soll das
sogenannte Benefizialsystem aufgegeben oder wenigstens so reformiert werden, daß
der Benefiziumsteil oder das Recht auf die aus der Übergabe des Amtes fließenden
Einkünfte als zweitrangig gilt und der erste Platz im Recht dem kirchlichen Amt
selbst eingeräumt wird; deshalb muß künftig jegliches ständig übertragene Amt so
verstanden werden, daß es zur Erfüllung eines geistlichen Zweckes verliehen ist.
21. Man soll stets das Beispiel der
Gläubigen der Urgemeinde von Jerusalem vor Augen haben, in der "ihnen alles
gemeinsam war" (Apg 4,32) und "einem jeden gegeben wurde, was er nötig
hatte" (Apg 4,35). Es ist deshalb höchst angemessen, wenigstens in
Gebieten, in denen die Entlohnung des Klerus ganz oder zum Teil von den Gaben
der Gläubigen abhängt, daß die zu diesem Zweck gegebenen Gelder bei einer
bestimmten Diözesanstelle gesammelt werden, deren Verwaltung der Bischof hat,
unter Beiziehung einiger delegierter Priester und, wo es geraten erscheint, von
wirtschaftlich sachverständigen Laien. Es ist auch zu wünschen, daß außerdem in
den einzelnen Diözesen oder Gebieten, soweit möglich, ein gemeinsamer Fonds
angelegt wird, durch den die Bischöfe Verpflichtungen gegenüber anderen, die im
Kirchendienst stehen, genügen und die verschiedenen Diözesanbedürfnisse
befriedigen können; daraus sollen auch reichere Diözesen ärmere unterstützen,
damit ihr Überfluß deren Mangel abhelfe (62). Dieses gemeinsame Vermögen muß in
erster Linie aus den Gütern angelegt werden, die aus den Gaben der Gläubigen
stammen, aber auch aus anderen Quellen, die vom Recht zu bestimmen sind.
Bei den Völkern, in denen die soziale
Vorsorge zugunsten des Klerus noch nicht genügend geordnet ist, sollen ferner
durch die Bischofskonferenzen, unter Beobachtung der kirchlichen und zivilen
Gesetze, entweder Einrichtungen auf Diözesanebene, die auch untereinander
zusammengeschlossen sein können, oder Einrichtungen für verschiedene Diözesen
zusammen geschaffen oder eine Vereinigung für das ganze Gebiet gegründet werden,
durch die unter Aufsicht der Hierarchie genügend für ausreichende Rücklagen und
sogenannte Krankenversicherung wie auch für den gebührenden Unterhalt der
kranken, invaliden und alten Priester gesorgt wird. Die Priester aber sollen
eine solche Einrichtung nach ihrer Gründung, angeregt vom Geist brüderlicher
Solidarität, unterstützen, an der Last der anderen teilnehmen (63) und dürfen
dabei zugleich das Wissen haben, daß sie so ohne Angst vor der Zukunft,
fröhlichen Sinnes, gemäß dem Evangelium, die Armut pflegen und sich ganz dem
Heil der Seelen hingeben können.
Die Verantwortlichen aber mögen sich
darum kümmern, daß gleichartige Institute der verschiedenen Nationen sich
zusammenschließen, um so größere Bedeutung und weitere Verbreitung zu erlangen.
SCHLUSSERMAHNUNG
22. Die Freuden des priesterlichen
Lebens vor Augen, kann diese Heilige Synode auch an den Schwierigkeiten nicht
vorübergehen, unter denen in den heutigen Zeitumständen die Priester leiden. Sie
weiß, wie sehr sich die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse und sogar die
Sitten der Menschen in einer Wandlung befinden, wie sehr die Ordnung der Werte
in der Einschätzung der Menschen sich ändert. Von da her haben die Priester und
bisweilen sogar die Gläubigen in der heutigen Welt das Empfinden, als gehörten
sie nicht mehr zu ihr, und fragen sich angstvoll, wie sie mit ihr auf geeignete
Weise im Handeln und in der Sprache noch Gemeinschaft haben können. Denn die dem
Glauben neu erstandenen Hindernisse, die scheinbare Vergeblichkeit ihres
seelsorglichen Wirkens und die oft schmerzlich erfahrene Einsamkeit können sie
zur Mutlosigkeit verleiten.
Doch Gott hat die Welt, wie sie heute
dem hingebenden Dienst der Hirten der Kirche anvertraut ist, so geliebt, daß er
seinen einziggeborenen Sohn für sie dahingab (64). In der Tat reicht diese Welt,
die in so viele Sünden verstrickt ist, mit ihren nicht geringen Gaben der Kirche
"lebendige Steine" (65) dar, die dem Bau des Hauses Gottes im Geist (66)
miteingefügt werden. Der gleiche Heilige Geist, der die Kirche antreibt, neue
Wege zur Begegnung mit der gegenwärtigen Welt zu eröffnen, rät auch
entsprechende Anpassungen des priesterlichen Dienstes an und fördert sie.
So sollen denn die Priester daran
denken, daß sie in der Ausübung ihres Amtes nie allein sind, sondern sich auf
die Kraft des allmächtigen Gottes stützen können. Im Glauben an Christus, der
sie zur Teilhabe an seinem Priestertum berufen hat, sollen sie sich mit ihrem
ganzen Vertrauen ihrem Dienst weihen, im Wissen darum, daß Gott mächtig ist, die
Liebe in ihnen zu mehren (67). Sie sollen auch an die Brüder im Priestertum
denken, ja um die Weggenossenschaft mit den Gläubigen der ganzen Welt wissen.
Helfen doch alle Priester mit an der Ausführung des Heilsplanes Gottes, des
Mysteriums Christi, des vor den Weltzeiten in Gott verborgenen Geheimnisses
(68), das nur allmählich verwirklicht wird, durch den Zusammenklang der
verschiedenen Dienste zum Aufbau des Leibes Christi, bis die Fülle seines
Altersmaßes erreicht ist. Da dies alles mit Christus in Gott verborgen ist (69),
kann es im tiefsten nur im Glauben begriffen werden. Darum müssen die Führer des
Gottesvolkes im Glauben wandern, auf den Spuren des gläubigen Abraham, der im
Glauben "gehorchte, fortzuziehen an einen Ort, den er als Erbschaft in Besitz
nehmen sollte; und er zog fort, ohne zu wissen, wohin er gelangen werde" (Hebr
11,8). Wahrlich: der Ausspender des Geheimnisses Gottes gleicht einem Sämann,
der ausging, zu säen, und von dem der Herr sagt: "Er geht zur Ruhe und steht
auf, Nacht und Tag, und die Saat sproßt und wächst, ohne daß er es merkt" (Mk
4,27).
Im übrigen aber hat Jesus der Herr mit
seinen Worten: "Habt Vertrauen, ich habe die Welt besiegt" (Joh 16,33),
seiner Kirche keineswegs einen vollständigen Sieg in dieser Weltzeit
versprochen. Aber die Heilige Synode freut sich, daß die Erde, in die der Same
des Evangeliums hineingesenkt ist, an vielen Orten Frucht bringt unter dem Wehen
des Heiligen Geistes, der den Erdkreis erfüllt und der in den Herzen vieler
Priester und Gläubigen einen wahrhaft missionarischen Geist erweckt hat.
Für all das sagt die Heilige Synode den
Priestern der ganzen Welt Dank: "Dem aber, der über alles hinaus, was wir bitten
und denken, überschwenglich mehr tun kann, gemäß der in uns wirkenden Kraft: ihm
sei die Ehre in der Kirche und in Christus Jesus" (Eph 3,20-21).
7. Dezember 1965
Anmerkungen:
Vorrede/Kapitel 1:
1) II. Vat. Konzil, Konst. über die
heilige Liturgie Sacrosanctum Concilium: AAS 56 (1964) 97ff.;
Dogm. Konst. über die Kirche Lumen Gentium: AAS 57 (1965) 5ff.;
Dekret über die Hirtenaufgabe der Bischöfe in der Kirche Christus Dominus:
AAS 58 (1966) 673ff.; Dekret über die Ausbildung der Priester Optatam
totius: AAS 58 (1966) 713ff.
2) Vgl. Mt 3,16; Lk 4,18;
Apg 4,27; 10,38.
3) Vgl. 1 Petr 2,5.9.
4) Vgl. 1 Petr 3,15.
5) Vgl. Apg 19,10; II. Vat.
Konzil, Dogm. Konst. über die Kirche Lumen Gentium, Nr. 35: AAS 57
(1965) 40-41.
6) Konzil von Trient, Sess. 23, c. 1 u.
can. 1: Denz. 957.961 (1764.1771).
7) Vgl. Joh 20,21; II.
Vat. Konzil, Dogm. Konst. über die Kirche Lumen Gentium, Nr. 18: AAS
57 (1965) 21-22.
8) Vgl. II. Vat. Konzil, Dogm. Konst.
über die Kirche Lumen Gentium, Nr. 28: AAS 57 (1965) 33-36.
9) Ebd.
10) Vgl. Pont. Rom., De Ordinatione
Presbyterorum, Präfation. Die gleichen Worte finden sich schon im
Sacramentarium Veronense: ed. L. C. Mohlberg (Rom 1956) 122; ebenso im Missale
Francorum: ed. L. C. Mohlberg (Rom 1957) 9; im Liber Sacramentorum Romanæ
Ecclesiæ: ed. L. C. Mohlberg (Rom 1960) 25; im Pontificale Romano-Germanicum:
ed. Vogel-Elze (Vatikan 1963) Bd. I, S. 34.
11) Vgl. II. Vat. Konzil, Dogm. Konst.
über die Kirche Lumen Gentium, Nr. 10: AAS 57 (1965) 14-15.
12) Vgl. Röm 15,16 griech.
13) Vgl. 1 Kor 11,26.
14) Augustinus, De Civ. Dei X,
6: PL 41, 284.
15) Vgl. 1 Kor 15,24.
16) Vgl. Hebr 5,1.
17) Vgl. Hebr 2,17; 4,15.
18) Vgl. 1 Kor 9,19-23 Vg.
19) Vgl. Apg 13,2.
20) "Dieses Streben nach religiöser und
sittlicher Vervollkommnung wird mehr und mehr auch von außen her durch die
äußeren Bedingungen angespornt, unter denen die Kirche ihr Leben entfaltet. Sie
kann nicht unbeeindruckt und gleichgültig bleiben angesichts der Veränderungen
der Umwelt. Die Umwelt beeinflußt und bedingt auf tausend Weisen das praktische
Verhalten der Kirche; denn sie lebt ja nicht von der Welt getrennt, sondern in
ihr. Deshalb unterliegen die Glieder der Kirche dem Einfluß der Welt, werden
durch ihre Kultur geprägt, nehmen ihre Gesetze an und machen sich ihre
Gewohnheiten zu eigen. Diese innere Berührung der Kirche mit der menschlichen
Gesellschaft wirft ständig schwierige Fragen auf, die gerade heute äußerst hart
sind (...) Der Völkerapostel belehrte die Christen seiner Zeit mit folgenden
Worten:,Zieht nicht im fremden Joch mit Ungläubigen; denn was hat Gerechtigkeit
zu tun mit Ungesetzlichkeit? Oder was haben Licht und Finsternis miteinander
gemein? ... Welchen Anteil hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen?' (2
Kor 6,14-15.) Die christlichen Lehrer und Erzieher werden darum die
katholische Jugend immer auf ihre ganz besondere Stellung und die sich daraus
ergebende Aufgabe hinweisen müssen, nämlich in der Welt zu leben, aber nicht von
der Welt zu sein, entsprechend dem Gebet Jesu für seine Jünger:,Ich bitte nicht,
sie von der Welt wegzunehmen, sondern sie zu bewahren vor dem Bösen. Sie sind
nicht aus der Welt, so wie auch ich nicht aus der Welt bin' (Joh
17,15-16). Die Kirche macht sich dieses Gebet zu eigen. Aber diese
Unterscheidung bedeutet nicht Trennung. Sie ist weder Gleichgültigkeit noch
Furcht, noch Verachtung. Wenn die Kirche den Unterschied hervorhebt, der
zwischen ihr und der Menschheit besteht, so stellt sie sich nicht in Gegensatz
zu ihr, sondern verbindet sich vielmehr mit ihr": Paul VI., Enz. Ecclesiam suam,
6. Aug. 1964: AAS 56 (1964) 627 und 638.
21) Vgl. Röm 12,2.
22) Vgl. Joh 10,14-16.
23) Vgl. Polykarp, Brief an die
Gemeinde von Philippi VI., 1: "Auch die Presbyter sollen wohlwollend sein,
barmherzig gegen alle; sie sollen die Verirrten zurückführen, die Kranken
besuchen, Sorge tragen für Witwen, Waisen und Arme; stets sollen sie bedacht
sein auf das Gute vor Gott und den Menschen; sie sollen sich frei halten vor
jedem Zorn, von Parteilichkeit und ungerechtem Urteil; fern sei ihnen jegliche
Geldgier, leichtfertiger Glaube an üble Nachrede, hartes Urteil, im Bewußtsein,
daß wir alle der Sünde Schuldner sind": ed. F. X. Funk, Patres Apostolici I,
273.
Kapitel 2:
1) Vgl. 1 Petr 1,23; Apg
6,7; 12,24. "(Die Apostel) verkündeten das Wort der Wahrheit und gebaren die
Kirchen": Augustinus, Enarr. in Ps. 44,23: PL 36,508.
2) Vgl. Mal 2,7; 1 Tim
4,11-13; 2 Tim 4,5; Tit 1,9.
3) Vgl. Mk 16,16.
4) Vgl. 2 Kor 11,7. Insofern die
Priester Mitarbeiter der Bischöfe sind, gilt von ihnen auch das, was über die
Bischöfe gesagt wird. Vgl. Statuta Ecclesiæ antiqua, c. 3: ed. Ch. Munier (Paris
1960) 79; Decretum Gratiani, C. 6, D 88: ed. Friedberg I, 307; Konzil von
Trient, Sess. V, Dekret 2, n. 9: Conc. Œc. Decreta, ed. Herder (Rom 1962) 645;
Sess. XXIV, Dekret de reform., c. 4: ebd. 739; II. Vat. Konzil, Dogm. Konst.
über die Kirche Lumen Gentium, Nr. 25: AAS 57 (1965) 29-31.
5) Vgl. Constitutiones Apostolorum
II, 26, 7: "(Die Presbyter) sollen Lehrer der göttlichen Wissenschaft sein,
da der Herr selbst uns aufgetragen hat: Gehet hin und lehret.. ": ed. F. X.
Funk, Didascalia et Constitutiones Apostolorum I (Paderborn 1905) 105. -
Sacramentarium Leonianum und die anderen Sakramentarien bis zum Pontificale
Romanum, Präfation der Priesterweihe: "Aus dieser Vorsorge, Herr, hast du den
Aposteln deines Sohnes Lehrer des Glaubens als Begleiter mitgesellt, mit denen
sie als zweiten Verkündern (oder: Predigten) den ganzen Erdkreis erfüllten."
Liber Ordinum Liturgiæ Mozarabicæ, Präfation der Priesterweihe: "Der Lehrer der
Volksscharen und Lenker der Untergebenen soll den katholischen Glauben geordnet
erhalten und allen das wahre Heil verkünden": ed. M. Férotin, Le Liber Ordinum
...: Monumenta Ecclesiæ Liturgica, Bd. V (Paris 1904) 55, 4-6.
6) Vgl. Gal 2,5.
7) Vgl. 1 Petr 2,12.
8) Vgl. den Ritus der Priesterweihe in
der Alexandrinischen Kirche der Jakobiten: "... Sammle dein Volk zur Belehrung
im Wort wie eine Amme, die ihre Kinder nährt": H. Denzinger, Ritus
Orientalium II (Würzburg 1863) 14.
9) Vgl. Mt 28,19; Mk
16,16; Tertullian, De Baptismo 14, 2 (CChr ser. lat. I, 289, 11-13);
Athanasius, Adv. Arianos 2, 42: PG 26, 237 A-B; Hieronymus, In Mt.
28,19: PL 26, 226 D: "Zuerst lehren sie alle Völker, dann taufen sie die
(im Glauben) Unterwiesenen. Der Leib kann nämlich nicht eher das Sakrament der
Taufe empfangen, bevor die Seele nicht die Wahrheit des Glaubens angenommen
hat"; Thomas v. Aquin, Expositio primæ Decretalis, § 1: "Der Erlöser gab
den Jüngern, die er zur Verkündigung ausschickte, drei Weisungen mit. Zuerst
sollten sie den Glauben lehren, dann den Glaubenden die Sakramente spenden": ed.
Marietti, Opuscula Theologica (Turin - Rom 1954) 1138.
10) Vgl. II. Vat. Konzil, Konst. über
die heilige Liturgie Sacrosanctum Concilium, Nr. 35, 2: AAS 56
(1964) 109.
11) Vgl. ebd. Nr. 33.35.48.52;
S. 108-109.113.114.
12) Vgl. ebd. Nr. 7; S. 100-101;
Pius XII., Enz. Mystici Corporis, 29.Juni 1943: AAS 35 (1943) 230.
13) Ignatius v. Antiochien, Ad Smyrn.
8, 1-2: ed. F. X. Funk, 240; Const. Apost. VIII., 12, 3: ed. F. X. Funk, 496;
VIII., 29, 2: ebd. 532.
14) Vgl. II. Vat. Konzil, Dogm. Konst.
über die Kirche Lumen Gentium, Nr. 28: AAS 57 (1965) 33-36.
15) "Die Eucharistie ist gleichsam die
Vollendung des geistlichen Lebens und das Ziel aller Sakramente": Thomas,
Summa Theol. III., q. 73, a. 3 c; vgl. ebd. III., q. 65, a. 3.
16) Vgl. Thomas, Summa Theol.
III., q. 65, a. 3, ad 1; q. 79, a. 1 c u. ad 1.
17) Vgl. Eph 5,19-20.
18) Hieronymus, Ep., 114,2: " ... den
heiligen Kelchen und den heiligen Tüchern und den übrigen Dingen, die zum Kult
der Herrenpassion gehören ... kommt wegen ihrer Berührung mit Leib und Blut des
Herrn die gleiche erhabene Würde zu wie dessen Leib und Blut selbst": PL
22, 934. II. Vat. Konzil, Konst. über die heilige Liturgie Sacrosanctum
Concilium, Nr. 122-127: AAS (1964) 130-132.
19) "Außerdem sollen sie es nicht
unterlassen, das Allerheiligste Sakrament, das an einem bevorzugten Ort und mit
größter Ehrfurcht den liturgischen Gesetzen entsprechend aufzubewahren ist,
tagsüber zu besuchen; eine solche Besuchung ist ein Beweis der Dankbarkeit und
ein Zeichen der Liebe und der schuldigen Verehrung gegenüber Christus dem Herrn,
der hier gegenwärtig ist": Paul VI., Enz. Mysterium Fidei, 3. Sept. 1965:
AAS 57 (1965) 771.
20) Vgl. II. Vat. Konzil, Dogm. Konst.
über die Kirche Lumen Gentium, Nr. 28: AAS 57 (1965) 33-36.
21) Vgl. 2 Kor 10,8; 13,10.
22) Vgl. Gal 1,10.
23) Vgl. 1 Kor 4,14.
24) Vgl. Didascalia II.,34,
3;46, 6;47, 1; Constitutiones Apost. II, 47, 1: ed. F. X. Funk, Didascalia et
Constitutiones I, 116.142 u. 143.
25) Vgl. Gal 4,3; 5,1.13.
26) Vgl. Hieronymus, Ep. 58, 7: "Was
nützt es, wenn die Wände von Edelsteinen leuchten, Christus aber in einem Armen
stirbt?": PL 22, 584.
27) Vgl. 1 Petr 4,10ff.
28) Vgl. Mt 25,34-45.
29) Vgl. Lk 4,18.
30) Es können noch andere Gruppen
genannt werden, z. B. Auswanderer, unstet Umherziehende (Zigeuner) usw.; darüber
handelt das II. Vat. Konzil, Dekret über die Hirtenaufgabe der Bischöfe in der
Kirche Christus Dominus.
31) Vgl. Didascalia II, 59, 1-3:
"Wenn du das Volk belehrst, so fordere von ihm, und ermahne es, daß es die
Kirche häufig besuche und auf keinen Fall je davon ablasse, sondern eifrig
zusammenkomme und nicht die Kirche durch sein Fernbleiben verkleinere und den
Leib Christi eines Gliedes beraube ... Ihr seid Glieder Christi; trennt euch
also nicht von der Kirche, indem ihr von den Zusammenkünften fernbleibt. Ihr
habt Christus zum Haupt, und nach seiner Verheißung wohnt er unter euch und hat
mit euch Gemeinschaft; seid doch nicht gegen euch selbst nachlässig, haltet den
Erlöser nicht fern von seinen Gliedern noch zerreißt und zerteilt seinen Leib
...": ed. F. X. Funk, I, 170; Paul VI., Ansprache an die Teilnehmer des ital.
Klerus am XIII. Kongreß über "Zeitgemäße Seelsorge" zu Orvieto, 6. Sept.
1963: AAS 55 (1963) 750ff.
32) Vgl. II. Vat. Konzil, Dogm. Konst.
über die Kirche Lumen Gentium, Nr. 28: AAS 57 (1965) 35.
33) Vgl. die sog. Constitutio
Ecclesiastica Apostolorum XVIII: "Die Presbyter sind die Mitgeweihten und
Mitstreiter der Bischöfe": ed. Th. Schermann, Die allgemeine Kirchenordnung I
(Paderborn 1914) 26; A. Harnack, Die Quellen der sog. apostolischen
Kirchenordnung, T. u. U. II, 5, S. 13, Nr. 18 u. 19; Pseudo- Hieronymus,
De Septem Ordinibus Ecclesiæ: "... in der Segnung haben sie mit den
Bischöfen an den Geheimnissen Anteil": ed. A. W. Kalff (Würzburg 1937) 45;
Isidor v. Sevilla, De Ecclesiasticis Officiis, II c. VII: "Sie stehen der
Kirche Christi vor und zusammen mit den Bischöfen bereiten sie den Leib und das
Blut, lehren und predigen sie": PL 83, 787.
34) Vgl. Didascalia II, 28, 4:
ed. F. X. Funk, 108; Const. Apost. II, 28, 4; 34, 3: ebd. S. 109
u. 117.
35) Const. Apost. VIII., 16, 4: ed. F.
X. Funk, I, 523; vgl. Epitome Const. Apost. VI: ebd. II, 80, 3-4;
Testamentum Domini: " ... verleihe ihm den Geist der Gnade, des Rates und der
Hochherzigkeit, den Geist des Presbyterates ... zum Beistand und zur Leitung
deines Volkes im Werk, in der Furcht und in einem reinen Herzen": Übers. I. E.
Rahmani (Mainz 1899) 69. Ebenso in: Trad. Apost., ed. B. Botte, La
Tradition Apostolique de S. Hippolyte (Münster 1963) 20.
36) Vgl. Num 11,16-25.
37) Pont. Rom., De Ordinatione
Presbyterorum, Präfation; die gleichen Worte in den sich schon im
Sacramentarium Leonianum, Gelasianum und Gregorianum. Ähnlich in den
orientalischen Liturgien: vgl. Trad. Apost.: "... schaue auf diesen deinen
Diener und verleihe ihm den Geist der Gnade und des Rates, damit er den
Priestern helfe und dein Volk mit einem reinen Herzen leite, so wie du auf das
Volk deiner Auserwählung herabgeschaut und dem Moses geboten hast, Presbyter zu
erwählen, die du mit deinem Geist erfüllest, den du deinem Knecht verliehen
hast", aus der alten lat. Übers. von Verona, ed. B. Botte, La Tradition
Apostolique de S. Hippolyte. Essai de reconstruction (Münster 1963) 20;
Const. Apost. VIII., 16, 4: ed. F. X. Funk, I, 522, 16-17; Epit. Const.
Apost. VI: ed. F. X. Funk, II, 80, 5-7; Testamentum Domini: Übers. I.
E. Rahmani (Mainz 1899) 69; Euchologium Serapionis XXVII: ed. F. X. Funk,
Didascalia et Constitutiones II, 190, 1-7; Ritus Ordinationis in ritu
Maronitarum: Übers. H. Denzinger, Ritus Orientalium II (Würzburg
1863) 161. Von den Vätern seien genannt: Theodor von Mopsuestia, In 1 Tim.
3,8: ed. Swete, II, 119-121; Theodoret, Quæstiones in Numeros XVIII:
PG 80, 369 C - 372 B.
38) Vgl. II. Vat. Konzil, Dogm. Konst.
über die Kirche Lumen Gentium, Nr. 28: AAS 57 (1965) 35.
39) Vgl. Johannes XXIII., Enz.
Sacerdotii Nostri primordia, 1. Aug. 1959: AAS 51 (1959) 576; Pius
X., Exhortatio ad clerum Hærent animo, 4. Aug. 1908: S. Pii Acta, Bd. IV
(1908) 237ff.
40) Vgl. II. Vat. Konzil, Dekret über
die Hirtenaufgabe der Bischöfe in der Kirche Christus Dominus, Nr. 15 u.
16: AAS 58 (1966) 679-681.
41) Nach dem geltenden Kirchenrecht
gibt es schon ein Kathedralkapitel als senatus et consilium des Bischofs (CIC,
can. 391) oder bei dessen Fehlen ein Kreis von Diözesankonsultoren (CIC, can.
423-428). Solche Institutionen sollen aber nach dem Wunsch (des Konzils) so
überprüft werden, daß sie den heutigen Verhältnissen und Erfordernissen besser
entsprechen. Ein derartiger Priesterrat unterscheidet sich ganz klar von jenem
Seelsorgsrat, von dem im II. Vat. Konzil, Dekret über die Hirtenaufgabe der
Bischöfe Christus Dominus, 28. Okt. 1965, Nr. 27, die Rede ist; denn ihm gehören
auch Laien an, und ihm obliegen allein die seelsorglichen Aufgaben. Über die
Priester als Berater der Bischöfe handeln schon die Didascalia II, 28, 4: ed. F.
X. Funk, I, 108; ebenso Const. Apost. II, 28, 4: ed F. X. Funk, I, 109;
Ignatius v. Antiochien, Ad Magn. 6, 1: ed. F. X. Funk, I, 194; Ad
Trall. 3, 1: F. X. Funk, 204; Origenes, Contra Celsum 3, 30: "Die
Presbyter sind Berater oder Ratgeber": PG 11, 957 D - 960 A.
42) Ignatius v. Antiochien, Ad Magn.
6, 1: "Ich ermahne euch, daß ihr euch alles in der Eintracht Gottes zu tun
bemüht, unter dem Vorsitz des Bischofs an Gottes Stelle und mit den Presbytern
anstelle des Apostelkollegiums, einschließlich der mir so teuren Diakone, die
alle mit dem Amt Christi betraut sind, der von Ewigkeit beim Vater war und am
Ende (der Zeiten) erschienen ist": ed. F. X. Funk, 195; Ad Trall. 3, 1:
"Ebenso sollen alle die Diakone achten wie Jesus Christus, wie auch den Bischof
als das Abbild des Vaters, die Presbyter aber wie eine Ratsversammlung Gottes
und ein Apostelkonzil: ohne sie kann man von keiner Kirche reden": F. X. Funk,
204; Hieronymus, In lsaiam II, 3: "Auch wir in der Kirche haben unseren Senat,
die Gemeinschaft der Presbyter": PL 24, 61 D.
43) Vgl. Paul VI., Ansprache an die
römischen Kurialen und Fastenprediger, 1. März 1965: AAS 57 (1965)
326.
44) Vgl. Const. Apost. VIII.,
47, 39: "Die Presbyter ... sollen ohne die Entscheidung des Bischofs nichts tun;
ihm ist ja das Volk Gottes anvertraut, und von ihm wird über die Seelen
Rechenschaft gefordert": ed. F. X. Funk, 577.
45) Vgl. 3 Joh 8.
46) Vgl. Joh 17,23.
47) Vgl. Hebr 13,1-2.
48) Vgl. Hebr 13,16.
49) Vgl. Mt 5,10.
50) Vgl. 1 Thess 2,12: Kol
1,13.
51) Vgl. Mt 23,8. "In dem Maße
wir also Hirten, Väter und Lehrer der Menschen sein wollen, müssen wir uns als
ihre Brüder erweisen": Paul VI., Enz. Ecclesiam suam, 6. Aug. 1964:
AAS 56 (1964) 647.
52) Vgl. Eph 4,7 u. 16;
Const. Apost. VIII., 1,20: "Ebenso soll weder der Bischof gegen die Diakone
und Presbyter überheblich sein noch die Presbyter gegen das Volk; denn aus
beiden wird die Ordnung der Versammlung (Kirche) deutlich": ed. F. X. Funk, I,
467.
53) Vgl. Phil 2,21.
54) Vgl. 1 Joh 4,1.
55) Vgl. II. Vat. Konzil, Dogm. Konst.
über die Kirche Lumen Gentium, Nr. 37: AAS 57 (1965) 42-43.
56) Vgl. Eph 4,14. 57 II. Vat.
Konzil, Dekret über den Ökumenismus Unitatis redintegratio: AAS
57) (1965) 90ff.
58) Vgl. Il. Vat. Konzil, Dogm. Konst.
über die Kirche Lumen Gentium, Nr. 37: AAS 57 (1965) 42-43.
59) Vgl. Hebr 7,3.
60) Vgl. Lk 10,1.
61) Vgl. 1 Petr 2,25.
62) Vgl. Apg 20,28.
63) Vgl. Mt 9,36.
64) Pont. Rom., Die Priesterweihe.
65) II. Vat. Konzil, Dekret über die
Ausbildung der Priester Optatam totius, Nr. 2: AAS 58 (1966)
714-715.
66) "Gottes Stimme drückt sich, wenn
sie (den Menschen) ruft, auf zwei verschiedene Weisen aus, die wunderbar sind
und zusammenkIingen: die eine ist innerlich; es ist die der Gnade, des Heiligen
Geistes, einer unaussprechlichen inneren Verzauberung, die die,lautlose' und
doch so machtvolle Stimme des Herrn in der unergründlichen menschlichen Seele
bewirkt; die andere ist äußerlich, menschlich, mit den Sinnen vernehmbar,
sozialer und rechtlicher Natur, konkret; es ist die Stimme des bevollmächtigten
Dieners des Wortes Gottes, des Apostels, der Hierarchie; sie ist ein
unersetzliches, weil von Christus geschaffenes und gewolltes Werkzeug; sie soll
die Botschaft des ewigen Wortes und des göttlichen Gebotes in die erfahrbare
Sprache übersetzen. So sagt es mit dem hl. Paulus die katholische Lehre: Wie
sollte man hören, wenn niemand verkündet ... Der Glaube kommt vom Hören" (Röm
10,14.17): Paul VI., Ansprache, 5. Mai 1965: L,Osservatore Romano
(6. 5. 1965) erste Seite.
67) Vgl. II. Vat. Konzil, Dekret über
die Priesterausbildung Optatam totius, Nr. 2: AAS 58 (1966) 715.
68) So lehren die Väter, wenn sie die
Worte Christi an Petrus: "Liebst du mich? ... Weide meine Schafe" (Joh 21,17),
auslegen, z. B. Johannes Chrysostomus, De sacerdotio II, 2: PG 48,
633; Gregor d. Gr., Reg. Past. Liber I, 5: PL 77, 19 A.
Kapitel 3:
1) Vgl. 2 Kor 12,9.
2) Vgl. Pius XI., Enz. Ad catholici
sacerdotii, 20. Dez. 1935: AAS 28 (1936) 10.
3) Vgl. Joh 10,36.
4) Vgl. Lk 24,26.
5) Vgl. Eph 4,13.
6) Vgl. 2 Kor 3,8-9.
7) Vgl. u. a. Pius X., Mahnwort an den
Klerus Hærent animo, 4. Aug. 1908: S. Pii Acta, Bd. IV (1908) 237ff.;
Pius XI., Enz. Ad catholici sacerdotii, 20. Dez. 1935: AAS 28
(1936) 5ff.; Pius XIl., Apost. Ermahnung Menti Nostræ, 23. Sept. 1950:
AAS 42 (1950) 657ff.; Johannes XXIII., Enz. Sacerdotii Nostri primordia,
1. Aug. 1959: AAS 51 (1959) 545ff.
8) Vgl. Thomas v. Aquin, Summa Theol.
II-II., q. 188, a. 7.
9) Vgl. Hebr 3,9-10.
10) Vgl. Apg 16,14.
11) Vgl. 2 Kor 4,7.
12) Vgl. Eph 3,9.
13) Vgl. Pont. Rom., Die
Priesterweihe.
14) Vgl. Missale Rom., Gabengebet
vom 9. Sonntag nach Pfingsten.
15) "Denn jede Messe, auch wenn sie
privat vom Priester zelebriert wird, ist dennoch nicht privat, sondern ein Akt
Christi und der Kirche; diese Kirche pflegt nämlich im Opfer, das sie darbringt,
sich selbst als ein umfassendes Opfer darzubringen, und sie wendet die einzige
und unendliche Erlösungskraft des Kreuzesopfers der ganzen Welt zum Heil zu.
Denn jede Messe, die zelebriert wird, wird nicht nur für einiger Heil, sondern
für das Heil der ganzen Welt dargebracht ... Darum empfehlen wir den Priestern,
die Unsere besondere Freude und Unsere Krone im Herrn sind, väterlich und
angelegentlich, daß sie ... täglich würdig und andächtig die Messe feiern": Paul
VI., Enz. Mysterium Fidei, 3. Sept. 1965: AAS 57 (1965) 761-762.
Vgl. II. Vat. Konzil, Konst. über die heilige Liturgie Sacrosanctum Concilium,
Nr. 26 u. 27: AAS 56 (1964) 107.
16) Vgl. Joh 10,11.
17) Vgl. 2 Kor 1,7.
18) Vgl. 2 Kor 1,4.
19) Vgl. 1 Kor 10,33.
20) Vgl. Joh 3,8.
21) Vgl. Joh 4,34.
22) Vgl. 1 Joh 3,16.
23) "Die Herde des Herrn zu weiden, muß
ein Dienst der Liebe sein": Augustinus, Tract. in Joh. 123, 5: PL
35, 1967.
24) Vgl. Röm 12,2.
25) Vgl. Gal 2,2.
26) Vgl. 2 Kor 7,4.
27) Vgl. Joh 4,34; 5,30; 6,38.
28) Vgl. Apg 13,2.
29) Vgl. Eph 5,10.
30) Vgl. Apg 20,22.
31) Vgl. 2 Kor 12,15.
32) Vgl. Eph 4,11-16.
33) Vgl. Mt 19,12.
34) Vgl. II. Vat. Konzil, Dogm. Konst.
über die Kirche Lumen Gentium, Nr. 42: AAS 57 (1965) 47-49.
35) Vgl. 1 Tim 3,2-5; Tit
1,6.
36) Vgl. Pius XI., Enz. Ad catholici
sacerdotii, 20. Dez. 1935: AAS 28 (1936) 28.
37) Vgl. Mt 19,12.
38) Vgl. 1 Kor 7,32-34.
39) Vgl. 2 Kor 11,2.
40) Vgl. II. Vat. Konzil, Dogm. Konst.
über die Kirche Lumen Gentium, Nr. 42.44: AAS 57 (1965)
47-49.50-51; Dekret über die zeitgemäße Erneuerung des Ordenslebens Perfectæ
caritatis, Nr. 12: AAS 58 (1966) 707.
41) Vgl. Lk 20,35-36: Pius XI.,
Enz. Ad catholici sacerdotii, 20. Dez. 1935: AAS 28 (1936) 24-28;
Pius XII., Enz. Sacra Virginitas, 25. März 1954: AAS 46 (1954)
169-172.
42) Vgl. Mt 19,11.
43) Vgl. Joh 17,14-16.
44) Vgl. 1 Kor 7,31.
45) Conc. Antioch., can. 25:
Mansi 2,1327-1328; Decretum Gratiani, c. 23, C. 12, q. 1: ed. Friedberg,
I, 684-685.
46) Das bezieht sich vor allem auf die
Rechte und Gewohnheiten in den orientalischen Kirchen.
47) Conc. Paris., a. 829, can.
15: Mon. Germ. Hist., Legum Sect. III., Concilia, t. 2, 622; Konzil v.
Trient, Sess. XXV, Dekret de reform. c. 1: Conc. Œc. Decreta, ed. Herder (Rom
1962) 760-761.
48) Vgl. Ps 62,11 (Vg. 61).
49) Vgl. 2 Kor 8,9.
50) Vgl. Apg 8,18-25.
51) Vgl. Phil 4,12.
52) Vgl. Apg 2,42-47.
53) Vgl. Lk 4,18.
54) Vgl. CIC, can. 125ff.
55) Vgl. II. Vat. Konzil, Dekret über
die zeitgemäße Erneuerung des Ordenslebens Perfectæ caritatis, Nr. 6:
AAS 58 (1966) 705; Dogm. Konst. über die göttliche Offenbarung Dei verbum,
Nr. 21: AAS 58 (1966) 827f.
56) Vgl. II. Vat. Konzil, Dogm. Konst.
über die Kirche Lumen Gentium, Nr. 65: AAS 57 (1965) 64-65.
57) Pont. Rom., Die Priesterweihe.
58) Vgl. II. Vat. Konzil, Dogm. Konst.
über die göttliche Offenbarung Dei verbum, Nr. 25: AAS 58 (1966)
829.
59) Dieser Kurs ist nicht mit dem
gleich nach der Priesterweihe vorgesehenen Pastoralkurs identisch, über den das
Dekret über die Ausbildung der Priester Optatam totius, Nr. 22: AAS
58 (1966) 726f., handelt.
60) Vgl. II. Vat. Konzil, Dekret über
die Hirtenaufgabe der Bischöfe in der Kirche Christus Dominus, Nr. 17:
AAS 58 (1966) 681.
61) Vgl. Mt 10,10; 1 Kor
9,7; 1 Tim 5,18.
62) Vgl. 2 Kor 8,14.
63) Vgl. Phil 4,14.
64) Vgl. Joh 3,16.
65) Vgl. 1 Petr 2,5.
66) Vgl. Eph 2,22.
67) Vgl. Pont. Rom., Die
Priesterweihe.
68) Vgl. Eph 3,9.
69) Vgl. Kol 3,3.
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